Rhein-Sieg-Kreis | Die Anzahl neuankommender Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu. Seit gestern Abend (9. September 2015) stehen in der Dreifachturnhalle des Georg-Kerschensteiner-Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises bzw. der Schule am Rotter See (Förderschule des Rhein-Sieg-Kreises) in Troisdorf Plätze als Notunterkunft für die Unterbringung von Flüchtlingen bereit. Weitere wurden heute (10. September 2015) im Laufe des Tages in der Sporthalle des Carl-Reuther-Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef eingerichtet.
Die Bezirksregierung Köln hatte den Krisenstab des Rhein-Sieg-Kreises am Dienstagnachmittag (8. September 2015) aufgefordert, kurzfristig die entsprechenden Kontingente – insgesamt 500 Plätze – bereitzustellen. Beide Notunterkünfte sind einsatzbereit und können jederzeit Flüchtlinge aufnehmen. Jeweils über 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) wurden dafür alarmiert. „Ich danke allen Helferinnen und Helfern ganz herzlich für Ihren unermüdlichen Einsatz vor Ort, mit dem sie diese Mammutaufgabe in kürzester Zeit gemeistert haben. Mein Dank gilt insbesondere auch den Städten Troisdorf und Hennef, die uns mit helfender Hand zur Seite stehen“, sagt Landrat Sebastian Schuster. Nach aktuellen Informationen (heute, 10. September 2015, 18:00 Uhr) geht der Krisenstab des Rhein-Sieg-Kreises davon aus, dass die ersten Flüchtlinge morgen früh in Troisdorf eintreffen werden.
Bereits jetzt zeichnet sich in der Bevölkerung eine große Welle der Hilfsbereitschaft ab. „Ich freue mich sehr, dass wir im Rhein-Sieg-Kreis eine so große Willkommenskultur haben und die Bürgerinnen und Bürgern bereits jetzt in vielfältiger Weise ihre Unterstützung signalisieren. Gleichzeitig stellt aber gerade die große Bereitschaft zu Sachspenden die Hilfsorganisationen vor riesige, nicht zu bewältigende Herausforderungen – insbesondere wenn sie unmittelbar vor Ort ankommen. Ich bitte Sie daher herzlich, keine Spenden zu den Notunterkünften zu bringen“, wirbt Landrat Sebastian Schuster um Verständnis und ergänzt: „Bitte bieten Sie auch nicht unmittelbar vor Ort Ihre persönliche Hilfe an – auch die Fülle dieser Angebote ist dort nicht zu bewältigen.“
Wer spenden möchte, sollte sich an die Kleiderstuben der Hilfsorganisationen und Initiativen wenden und dort nachfragen, ob und wenn ja welche Spenden benötigt werden. Im Moment sind aber insbesondere die Kleiderstuben mehr als gut gefüllt. Angebote zur tatkräftigen Mithilfe können Bürgerinnen und Bürger an die Hilfsorganisationen oder die Freiwilligendienste und Initiativen richten.
Ein weiterer Punkt liegt Landrat Sebastian Schuster ebenfalls am Herzen: „Ich bitte alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber um Verständnis, die derzeit auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten müssen. Nur gemeinsam kann es uns in dieser besonderen Situation gelingen, den Flüchtlingen ein zumindest vorübergehendes Zuhause zu bieten – deswegen war eine Alarmierung der Kräfte durch den Krisenstab unerlässlich“, betont Landrat Sebastian Schuster. (ke)
Bürgertelefon
Die Städte Troisdorf und Hennef haben ihre Bürgertelefone geschaltet.
Troisdorf
Rufnummer 02241/900 900
montags bis freitags von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr, freitags von 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr
Hennef
Rufnummer 02242/888-666
montags, dienstags und mittwochs von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr, donnerstags von 8:00 Uhr bis 17:30 Uhr und freitags von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr