Bad Honnef – Schon seit mehreren Wochen unterstützt das Bündnis Familie in Bad Honnef während der Corona-Krise mit unterschiedlichen Hilfsprojekten. Nachdem das erste Projekt vom Amt für Soziales und Asyl weitergeführt wird und die Arztpraxen in Bad Honnef fürs erste versorgt sind, möchte das Bündnis Familie nun alle mit einem Mundschutz ausstatten, die in unmittelbarem Kontakt mit Risikogruppen stehen.
„Dabei ist es uns wichtig zu betonen, dass der Mundschutz in erster Linie andere schützt und nicht den Träger bzw. die Trägerin selbst.“ so Laura Solzbacher, 1. Vorsitzende von „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“.
Die Pflegerinnen und Ehrenamtlichen schützen durch das Tragen des selbstgenähten Mundschutzes in erster Linie die Risikogruppen, für die sie zuständig sind. „Wir möchten auch erstmal keine Privatpersonen ausrüsten, sondern diejenigen, die im Rahmen ihres Berufes oder ihres Ehrenamtes mit Risikogruppen arbeiten.“ so Katja Kramer-Dissmann, Kassenwartin des Vereines.
Die jüngste ehrenamtliche Näherin, die sich für die Hilfsaktion engagiert, ist übrigens 11 Jahre alt. Einige Studentinnen der FH sitzen ebenso fleißig an der Nähmaschine wie Seniorinnen. Gerne bringt Laura Solzbacher auch Sets mit Materialien vorbei.
Von Anfang an unterstützt Sabine Lorenzini das Bündnis. Innerhalb kürzester Zeit hat sie 350 Masken selber genäht. Nun koordiniert sie die Stoffspenden und schneidet Gummibänder etc. zu. Sabine Lorenzini: „Jetzt wo die Arztpraxen in Honnef erstmal versorgt sind, möchten wir weitermachen, weil es eine gute Sache ist. Die Leute können helfen und ihre Zeit sinnvoll nutzen.
Der Verein hat inzwischen jede Menge Stoffspenden erhalten. Näherinnen, die die Materialien zu einem hilfreichen Mundschutz weiterverarbeiten, werden nach wie vor gesucht. „Am Wochenende haben wir einen ganzen Schwung ins Franziskushaus gefahren. Nun werden wir nach und nach diese Woche alle Altenheime und ambulanten Pflegedienste abtelefonieren. Gerne können sich die Vereine aber auch bei uns melden, auch Arztpraxen, die noch Bedarf haben“. so Solzbacher.
Sie versucht jeden zu erreichen und bestmöglich abzudecken, „aber dabei kann natürlich auch mal jemand durchgehen“. Sie appelliert an die genannten Zielgruppen, keine Scheu zu haben, sich unter info@familie-bad-honnef.de zu melden.
Für Privatpersonen gibt es in Bad Honnef unterschiedliche Anbieter, die Mundschutz herstellen, so beispielsweise die Rheintoechter oder die internationale Nähstube. Auch bei eBay Kleinanzeigen sind inzwischen viele Modelle zu erwerben.
Die Empfehlung, einen Mundschutz beim Einkaufen zu tragen, unterstützen auch verschiedene Honnefer Ärzte, zu denen Laura Solzbacher in den vergangenen Wochen Kontakt hatte. Es sei ein Akt der Solidarität einen Mundschutz zu tragen und nichts was man belächeln sollte, erklärt die Bündnis-Vorsitzende.
Wichtig sei, dass Privatpersonen den Mundschutz selber nähen, „damit den Ärzten nicht ein ohnehin knappes Gut weggekauft wird und die Preise immer weiter steigen bzw. es zu Lieferengpässen kommt“.
„Also: Ran an die Nähmaschine!“
Wer Interesse hat zu unterstützen, kann sich auf www.familie-badhonnef.de informieren.
Erstveröffentlichung 23.3.2020
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen