Bad Honnef – Deutschland steht ein entscheidendes Wahljahr bevor. Im Februar wird ein neues Bundestagsparlament und ein neuer Kanzler (eine Kanzlerin dürfte es nicht werden) gewählt. In NRW finden Kommunalwahlen statt. Da steigt besonders in Bad Honnef die Spannung.
Ob Otto Neuhoff erneut antritt, sagt er bislang nicht. Mehr weiß offensichtlich die FDP, die voll hinter seiner Kandidatur steht. Die CDU hat mit Philipp Herzog frühzeitig ihren Kandidaten benannt, die SPD wird vermutlich jemanden aufstellen, nennt aber keinen Namen. Der BÜRGEBLOCK hüllt sich bei der Kandidatenfrage mehr oder weniger in Schweigen, will angeblich Weichen stellen, wenn er mit den bis dahin bekannten Bewerberinnen und Bewerbern nicht einverstanden ist. Die GRÜNEN sind das große Rätsel und wittern intern Geheimnisverrat, wenn Honnef heute vollkommen spekulativ den Namen einer passablen Kandidatin nennt. Und dann gibt es noch Bünyamin Yilmaz, der mit 23 Jahren jüngster hauptamtlicher Bürgermeister in Deutschland werden will – und das in der „Greisenstadt“ Bad Honnef.
Jedenfalls baut er als Parteiloser sein Wahlmarketing recht geschickt auf. Die Ankündigung, seinen Hut als Bürgermeisterkandidat in den Ring zu werfen, veröffentlichte er im November, heute nahm er als einziger Bad Honnefer Politiker Stellung zur Irrsinnstat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. (Darum liebt Honnef heute Essen.)
In einer Art Weihnachtsansprache schreibt er: „Das vergangene Jahr war geprägt von Ereignissen, die uns alle tief berührt haben. Der schreckliche Anschlag in Magdeburg hat uns erneut vor Augen geführt, wie wichtig es ist, für die Sicherheit unserer Gemeinschaft einzustehen. Auch in Bad Honnef werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass Sie und Ihre Familien sich sicher und geborgen fühlen können.“ Kurz und wahlkampfgeprägt, aber immerhin.
Weiter schreibt Yilmaz, dass mit Blick auf das kommende Jahr für die Stadt wichtige Themen auf der Agenda stehen und nennt beispielsweise die Sanierung des Siebengebirgsgymnasiums. Die hat für ihn oberste Priorität, „um unseren Schülerinnen und Schülern eine moderne und sichere Lernumgebung zu bieten“. Einsetzen will er sich auch für Lösungen bei baulichen Mängeln von Kitas, auch wenn die Stadt hier nicht direkt verantwortlich sei. Ebenfalls hat er die Folgen der Abschaffung der Geschwisterkindregelung im Blick und will familienfreundliche Lösungen finden. Und die beschlossenen Steuererhöhungen bei der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer betrachtet er hinsichtlich der Wahrung einer Balance, um „die Belastungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen so gering wie möglich zu halten“.
Gestern Abend war Yilmaz Zeuge des tollen Sieges der Dragons im DragonDome. Am kommenden Samstag ist er in der Fußgängerzone mit einem Infostand vertreten.