Bad Honnef | „Vorbeugen – Schützen – Helfen“ lautet das Motto der achten europäischen Impfwoche, die vom 22. bis 27. April 2013 stattfindet. Die zentrale Botschaft: Die Impfung eines jeden Kindes ist entscheidend für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben.
Aus Anlass der Impfwoche appelliert das Kreisgesundheitsamt an alle Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis, ihren persönlichen Impfstatus und natürlich auch den ihrer Kinder nicht aus den Augen zu verlieren. „Melden Sich mit dem Impfpass bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt bzw. bei Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. Sie oder er kann klären, welche Impfungen erforderlich sind bzw. nachgeholt werden sollten und diese dann auch vornehmen“, empfiehlt Dr. Bernd Ehrich, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „Mit der Impfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Personen, die – wie z.B. sehr junge Säuglinge – nicht geimpft werden können“, so Dr. Bernd Ehrich.
Auch wenn die Infektionskrankheiten wie Masern oder Röteln, gegen die heute geimpft wird, von vielen noch als „Kinderkrankheiten“ angesehen werden, sind sie keineswegs harmlos. Diese Infektionen sind trotz moderner Medizin meist nur schlecht oder gar nicht behandelbar. Medikamente können oft nur die Symptome wie z.B. Fieber unterdrücken, nicht aber den Erreger selbst bekämpfen. Wirksamen Schutz bietet nur die Impfung. Erst mit umfassenden Impfprogrammen konnten ansteckende Erkrankungen wie Diphtherie oder Kinderlähmung, die vor einigen Jahrzehnten in Deutschland noch sehr verbreitet waren, eingedämmt werden. Nur durch einen vollständigen Impfschutz jeder bzw. jedes Einzelnen können Infektionskrankheiten wie Masern, die schwere Gesundheitsschäden zur Folge haben können, völlig zurückgedrängt werden.
Viele Erkrankungen, die in Deutschland nur noch selten vorkommen, sind in anderen Teilen der Welt noch immer verbreitet, beispielsweise die Kinderlähmung, bei Fachleuten auch unter dem Namen Polio bekannt. Sie gilt sowohl in Europa als auch auf dem amerikanischen Kontinent als ausgerottet. In Teilen Asiens und Afrikas kommt die Kinderlähmung aber weiter vor – durch Reisende kann sie nach Deutschland gelangen. „Träfe die Erkrankung hier auf eine weitgehend ungeimpfte Bevölkerung, wäre eine erneute Ausbreitung möglich. Daher ist die Impfung gegen Polio weiterhin wichtig“, erklärt Dr. Bernd Ehrich.
Übrigens: Über 90 Prozent der Kinder in Deutschland werden geimpft – die Impfbereitschaft ist also hoch. Allerdings lassen immer noch zu wenige Eltern ihren Kindern die zweite Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln geben – die ist aber nötig, um einen sicheren Impfschutz zu erreichen. (ke)
Empfehlungen zum Impfschutz
Empfehlungen, welche Impfungen in welchem Lebensalter sinnvoll sind, um sich vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen, gibt in Deutschland die Ständige Impfkommission (STIKO), ein unabhängiges Gremium aus Expertinnen und Experten. Die meisten Impfungen werden zwar im frühen Kindesalter durchgeführt, aber auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es Impftermine, die eingehalten werden sollten. Die Kosten für Auffrischungsimpfungen und bestimmte Grundimmunisierungen, die von der STIKO empfohlen werden, übernimmt in der Regel die Krankenkasse.
Nähere Informationen rund um das Thema Impfschutz finden Interessierte auch unter www.impfen-info.de.
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