Bad Honnef – Was für ein grandioser Siebengebirgszug! 52 Gruppen hatten sich angemeldet, jeder Wagen wurde abgenommen, etwa 1200 Jecken gingen im Zug mit. Zugleiter Jochen Agte war vor dem Start happy: „Das wird ein richtig toller Zug. Und das Schönste ist: Der liebe Gott ist ein Rheinländer und wahrscheinlich auch ein Honnefer. Es ist trocken, es ist warm, gleich kommt die Sonne raus“, strahlte er mit Blick zum Himmel.
Und der Honnefer Sunnesching ließ dann auch nicht lange auf sich warten, blitzte bereits kurz nachdem sich die Gruppen in Bewegung gesetzt hatten, schon mal ein wenig durch die Wolken. Und später, als der Zug in die Linzer Straße einbog, sagte sie noch einmal kurz „Grüß Gott“.
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Als der Siebengebirgszug in der Bad Honnefer Innenstadt endete, hatte der Zugleiter noch einmal Grund, sich riesig zu freuen. Alles lief unkompliziert, Vorfälle waren zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. In zwei Fällen soll es zu Problemen mit der Müllentsorgung gekommen sein. „Das haben wir im nächsten Jahr im Griff“, verspricht Jochen Agte.
Auch der Sport mischte beim Siebengebirgszug mit. So waren natürlich der ATV Selhof dabei und die Dragons. Fußballfans freuten sich über die staatse Gruppe des FV Bad Honnef. Wie es sich gehört, angeführt von der grün-weißen Legende Bum Krüger. Am Ende sicherte HFV-Trainer Benjamin Krayer mit Frau und Kindern das Feld.
Ein Traktor fuhr mit der Banneraufschrift „Ohne Landwirtschaft wärst Du hungrig, nackt und nüchtern!“ mit, Küfer Jupp machte in Alu („Die kleine Kneipe am Rande des Universums“) und ein Fuhrunternehmen, „bestellt“ vom Damenkomitee Rhöndorf, outete sich als Hippi-Taxi: „Die Stimme der 68-er“. Die Chefin zeigte sich cool auf einem Foto mit dem Kommunarden Rainer Langhans. Nun rätselt Rhöndorf, warum gerade mit ihm?
Den jecksten Höhepunkt in ihrem bisherigen Leben genoss heute Siebengebirgsprinzessin Anna I. Wie das noch zu toppen ist? „Wird sich zeigen. So etwas entwickelt sich im Leben.“ Heute sei sie einfach nur glücklich, dass alle dabei sind und alle Spaß haben.
Ihrem Motto „Spieglein, Spieglein an der Wand, Fastelovend fest in Frauenhand“ wurde sie auch bei der Auswahl ihres Prinzessinnenwagens gerecht. Während es bei den Männern immer um höher, länger, größer geht, hatte sie sich für ein niedriges Modell entschieden. Was dahintersteckt, erklärt Prinzessinnenführer Dirk Schneider im Video.
Eines scheint jetzt schon sicher zu sein: Nach einer tollen Regentschaft von Ann I., unterstützt von ihrem Gefolge und meistens dabei die Stadtsoldaten des TV Eiche endete der Siebengebirgszug bunt, fröhlich, friedlich. Nichts von Depression, Perspektivlosigkeit oder „ja, aber“. Der Karneval scheint weiblich zu sein.