Bonn – Katinka Hoffmann, die langjährige Direktorin und prägende Schauspielerin des ältesten Bonner Privattheaters, ist am 6.9.2021 im Alter von 83 Jahren in Bonn gestorben. Sie wurde am 6. Januar 1938 (das sonst überall online zu findende Geburtsjahr ist falsch!) in Breslau geboren und stand schon als Kind und Jugendliche regelmäßig auf der Bühne.
Als junge Schauspielerin hatte sie Festengagements an mehreren großen Häusern, u.a. Staatstheater Wiesbaden.
Nach dem Tod ihres Vaters, des Schauspieldirektors Kurt Hoffmann, übernahm sie 1965 als jüngste Theaterdirektorin Deutschlands das Contra-Kreis-Theater und prägte über Jahrzehnte das Bonner Kulturleben. Im Foyer des Theaters am Hof begegnete sich das Who is Who der jungen Bundesrepublik.
Katinka Hoffmann war mit dem Schauspieler Johannes Großmann verheiratet. 1963 wurde ihre Tochter Nana Jennifer geboren.
Sie stand mit vielen berühmten Kollegen auf der Bühne am Hof, z.B. Charles Regnier, Sonja Ziemann, Gunther Philipp, Corinna Genest und Heide Keller. Mit Nicole Heesters trat sie Anfang der 1970er Jahre bei den Ruhrfestspielen auf.
Katinka Hoffmann spielte in diversen Fernsehproduktionen, u.a. „Fast ein Poet“, „Die Flucht“ (alter Titel: „Mensch und Bestie“) mit Götz George und den Straßenfegern „Melissa“ und „Fünfte Kolonne“. In „Frühbesprechung“ machte sie schon 1973 Furore als erste Kommissarin im westdeutschen Fernsehen. 1976 spielte sie im Tatort „Zwei Leben“. In der WDR-Serie „Anna“ (1979-81) um eine geschiedene Frau um die 40 spielte sie die Hauptrolle neben Joachim Luger und Susanne von Medvey.
Katinka Hoffmann lieh ihre Stimme unzähligen Hörspielen und Radioproduktionen, v.a. im WDR.
Nachdem sie 1980 mit ihrem Lebensgefährten Horst Johanning ihre Tochter Jessica bekam, leiteten die beiden das Contra-Kreis-Theater gemeinsam.
Mit Horst Johanning, Katinkas beiden Töchtern sowie sieben Enkelkindern und einer Urenkelin trauert das gesamte Team des Theaters. Ihr Humor, ihre Spielfreude, ihre Herzlichkeit und Direktheit auf und hinter der Bühne werden unvergessen bleiben.
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Ein Kondolenzbuch liegt im Foyer des Theaters aus.