Bad Honnef | Großes Kino in Bad Honnef. Am kommenden Dienstag werden in der Hauptstraße die Scheinwerfer für den Film „Die Heimatlosen“ aufgedreht. Der Film von Lars Kraume behandelt die NS-Verbrechensaufklärung des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, durch dessen Recherchen unter anderem Adolf Eichmann identizifiert werden konnte.
Kraume, der auch durch Tatortfilme bekannt wurde, konnte für seinen neuen Kino-Film zahlreiche herausragende Schauspieler gewinnen. Neben Burkhart Klaußner in der Rolle Bauers wirken unter anderem Ronald Zehrfeld, Lilith Stangenberg, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Laura Tonke, Hanns Zischler, Michael Schenk, Cornelia Gröschel und Robert Atzorn mit.
Die Drehorte sind fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen, neben Bad Honnef in Köln, Düsseldorf, Hürth, Königswinter und Mönchengladbach. Gefilmt wird auch in Frankfurt und Israel.
Das Drehbuch zum Leben und Wirken des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer schrieb Lars Kraume zusammen mit dem französischen Autor Olivier Guez, der sich in seinem Buch „Heimkehr der Unerwünschten: Eine Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945“ mit dem jüdischen Leben im Nachkriegsdeutschland intensiv auseinandergesetzt hat. In Frankreich wurde das Werk mit dem angesehenen Sachbuchpreis „Prix du Livre d’histoire et de recherche juives 2007“ ausgezeichnet.
Auf Grund der Dreharbeiten wird die Hauptstraße am 4.11.2014 zwischen Hausnummer 5 und 8 (zwischen Villa Edelhoff und Physikzentrum) in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr in Intervallen gesperrt.
Jede Sperrung für die Dreharbeiten wird ungefähr drei Minuten dauern, danach wird die Straße für den Verkehr wieder freigegeben.
Zum Inhalt
1957 erhält der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) einen entscheidenden Hinweis: Der SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (Michael Schenk) – im Dritten Reich verantwortlich für die Massendeportationen der Juden – soll sich in Buenos Aires versteckt halten.
Bauer selber ist Jude und versucht seit seiner Rückkehr aus dem dänischen Exil, Verbrechen des Dritten Reiches vor Gericht zu bringen. Bisher erfolglos, denn die Entschlossenheit der Deutschen, ihre dunkle Geschichte zu verdrängen, ist eisern. In der eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten. Vor allem Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler (Sebastian Blomberg) und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt (Jörg Schüttauf) versuchen gemeinsam, den unbeliebten Bauer zu behindern. Nicht nur seine Ermittlungen sind unbequem, auch munkeln die Kollegen, er sei homosexuell.
Bauer weiht seinen Dienstherren, den hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn (Hanns Zischler), in seinen Plan ein: Obwohl er als deutscher Beamter damit Landesverrat begeht, will Bauer mit dem israelischen Geheimdienst Mossad zusammenarbeiten. Er will Eichmann um jeden Preis in Frankfurt vor Gericht stellen.
Zusammen mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) recherchiert Bauer eindeutige Hinweise, die schließlich zur Identifizierung Eichmanns in Argentinien führen. Im Frühjahr 1960 wird Adolf Eichmann in Argentinien entführt und nach Jerusalem gebracht. Bauer stellt einen Auslieferungsantrag für Eichmann, der jedoch in Bonn beim Bundesjustizministerium abgelehnt wird. Niemand will einen so hochrangigen Nazi in Deutschland vor Gericht sehen, außer Fritz Bauer…