CityMarketing: Frauen sollen das Ruder übernehmen

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Bad Honnef – Der Vorstand des Centrum e.V. macht endgültig im März 2020 Schluss. Das bestätigte heute Abend noch einmal Vorsitzender Georg Zumsande. Die Ankündigung kam zwar schon früher, aber so recht mochte es keiner glauben. Und auch Zumsande gab immer zu erkennen, dass er vorerst so ganz nicht von der Bildfläche der Werbegemeinschaft verschwinden wolle. Doch jetzt heißt es aus dem Munde des erfahrenen Goldschmieds: „Es muss sich etwas ändern.“

Dahinter scheint aber auch viel Frust zu stecken. Mit der Stadt gab es in den letzten Jahren Stress, weil die immer häufiger Gebühren nahm – obwohl die Märkte für die Stadt das beste Marketing sind. Auch mit dem Kiezkaufhaus hat der Centrum-Chef so seine Probleme. Es gibt wohl noch andere Gründe.

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Klar ist, dass mit dem Ende des jetzigen Vorstands auch zwei Märkte wegbrechen: „Fühl dich frühlich“ und „Rosenfest“. Retten könnte sie nur die Stadt, ein neuer, risikofreudiger Centrum-Vorstand oder sogar eine ganz neue Werbegemeinschaft. Diese Märkte sind umsatzstark, aber für den Veranstalter teuer. Und bei weitem nicht so lukrativ, wie der Martini Markt. Der steht deshalb auch nicht zur Disposition und soll von Jürgen Kutter auf eigene Rechnung organisiert werden. Kutter veranstaltet auch in anderen Städten profitable Märkte.

Die Stadt wird es sich drei Mal überlegen, in die privaten Märkte Steuergelder zu investieren, nachdem schon das Kiezkaufhaus ein Verlustbringer ist. Also werden es wohl andere machen müssen. Auch hier hat Zumsande vorgearbeitet: „Wir haben viele Damen in der Stadt, die einiges bewegen.“

Eine von ihnen ist Bianca Erning. Sie betrieb zuletzt ihr hairSTOP-Geschäft im ehemaligen Fitnesscenter „Sportstar“ (heute Twinfit), suchte sich noch rechtzeitig neue Arbeitsräume, bevor das Center schloss. Heute führt sie ihre Geschäfte in der Bergstraße 7, unweit des hautnah-Kleinkunstkellers in der Bergstraße 21.

Zwischen Erning und dem Kleinkunstkeller gibt es eine weitere Verbindung: Heimatdichter Franzjosef Schneider (Et Freudeblömche) ist ein Mitglied ihrer Familie. Und der hautnah-Kleinkunstkeller veranstaltet regelmäßig den Honneve Klaaf mit Willi Birenfeld. Der ehemalige Sibilehrer ist der einzige, der den Nachlass von Schneider weiter in die Öffentlichkeit trägt – unter anderem beim „Klaaf“. Er war es auch, der dafür gesorgt hat, dass ihm in der Bahnhofstraße ein Denkmal gesetzt wurde.

Erning will noch in diesem Jahr zusammen mit der Wirtschaftsförderung ein Late Night Shopping in der City veranstalten. Über 20 Interessenten hätten bereits Interesse bekundet. Termin soll der 6. Dezember 2019 sein. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen.

Solch ein Engagement brauche die City, lobte Zumsande die Initiative der Unternehmerin und solche Frauen brauche eine Werbegemeinschaft. Auf die Frage, ob sie denn bereit wäre, in den Vorstand einzutreten, blieb sie unkonkret. Sicher ist: Mit ihr sollte man im Bad Honnefer CityMarketing rechnen. Und mit anderen Frauen auch.

So war der Martini Markt 2019

 

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