Bad Honnef | Vor zwei Monaten wurde der Fonds der Bürgerstiftung Bad Honnef zur Integration von Flüchtlingen vorgestellt, bislang flossen bereits 34.000 EUR auf das Spendenkonto. An vier Organisationen wurden heute in der Stadtsparkasse Bad Honnef 14.000 EUR verteilt.
Mit dem „Fonds zur Integration von Flüchtlingen“ unterstützt die Bürgerstiftung Einzel- und Gruppenprojekte, die das Ziel „Bildung und Integration“ verfolgen.
Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Hellmuth Buhr, betonte, es müsse dafür gesorgt werden, dass die Flüchtlinge in irgendeiner Form integriert werden. Dazu sei es wichtig, dass die verschiedenen Projekte miteinander verzahnt würden.
Annette Stegger, ebenfalls Mitglied im Stiftungsrat und dort gemeinsam mit Gerlind Wisskirchen Ansprechpartnerin für die Flüchtlingshilfe, berichtete, dass es nicht lange gedauert hätte, bis der erste Antrag eingegangen sei. Erfreulich: „Kein Projekt musste bislang zurückgewiesen werden“, so die frühere stellvertretende Bürgermeisterin.
Über finanzielle Unterstützung konnten sich das Internationale Café in Aegidienberg, die Initiative „Bad Honnef tanzt“, der Malteser Stadtverband und das Frauenzentrum Bad Honnef freuen.
Die Leiterin von Bad Honnef tanzt, Anna-Lu Masch, stellte ein gemeinsames Projekt von Regelschülern und Besuchern der Internationalen Klassen der Konrad-Adenauer-Schule vor. Im nächsten Jahr soll die Multikulti-Truppe beim alljährlichen Tanzfestival auftreten. Tanz und Bewegung seien gute Mittel für Gemeinsamkeiten.
Das Frauenzentrum informierte über die Hilfen für Ehrenamtliche, die Flüchtlinge betreuen. Die seien teilweise so stark durch ihre Fluchterlebnisse traumatisiert, dass sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer psychologisch und verhaltensmäßig professionell darauf einstellen müssten, um nicht falsch zu reagieren. Mittlerweile hätten Paten zurückgemeldet, dass sie sich im Kontakt mit den Flüchtlingen viel sicherer fühlten.
Pfarrer Stefan Bergner von der evangelischen Kirchengemeinde Aegidienberg berichtete über die Arbeit des Internationalen Cafés, das die beiden Kirchengemeinden federführend begleiten. Es habe sich eine Gemeinschaft gebildet, die es bislang so noch nicht gab. Seine Gemeinde bestünde fast nur aus Zugezogenen, lediglich vier Mitglieder stammten aus Aegidienberg. Bergner sprach von einem guten Dialog zwischen Christen und Muslimen.
Günther Raths, stellvertretender Stadtbeauftragter der Malteser in Bad Honnef, informierte über einen Erste-Hilfe-Kurs, an dem 16 Flüchtlinge teilnahmen. Dies sei einer der ersten Kurse dieser Art der Malteser-Gliederungen überhaupt gewesen. In zwei Tagen habe man das Unterrichtspensum in englischer Sprache absolviert. Einige Flüchtlinge hätten zwischenzeitlich an anderen Malteser-Aktivitäten teilgenommen, zum Beispiel beim St. Martins-Zug in der Innenstadt. Der zweite Kurs findet im Januar in Aegidienberg statt.
Wer die Flüchtlingshilfe der Bürgerstiftung unterstützen möchte, kann sich an Dr. Gerlind Wisskirchen (0175/4021776) oder Annette Stegger (0160/5394754) wenden.
Spenden an:
Bürgerstiftung Bad Honnef
Stadtsparkasse Bad Honnef
IBAN DE19 38051290 0000111500
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe
Folgende Aktivitäten sind förderfähig:
Aktivitäten zur Bildung, zur rechtskonformen Beschäftigung oder Qualifizierung von Flüchtlingen.
Aktivitäten zur Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen oder kulturellen Leben in Bad Honnef.
Aktivitäten zur Vernetzung und Einbindung von Flüchtlingen in ihrer Nachbarschaft.
Ehrenamtliche Begleitung von Flüchtlingen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und Orientierungshilfen im Alltag.
Aktivitäten zur Qualifizierung der in der Flüchtlingsarbeit ehrenamtlich Tätigen, insbesondere mit Blick auf interkulturelle Kompetenzen.