
Bad Honnef | Mahnende Worte richtete Ex-Bürgermeisterin Wally Feiden heute während des SPD-Neujahrsempfangs im Kursaal an die Mitglieder und Gäste. Sie habe große Bedenken, was die Stadtentwicklung angehe. Es könne nicht um jeden Preis jedes Stückchen freies Land bebaut werden. Sie sei deswegen stolz auf ihre Partei, die sich für den Erhalt des Hockeyplatzes einsetzen und gegen eine Bebauung des Stadtgartens stimmen würde. Feiden wurde heute zusammen mit Ulrich Haack vom Bad Honnefer SPD-Vorsitzenden Tobias Karsten für 40-jährige SPD-Mitgliedschaft und Peter König für 30-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Weiter erinnerte sie an die Zeit, als sie Bürgermeisterin war. Jede Bürgermeisterin und jeder Bürgermeister könne nur so hoch springen, „wie der Rat das Stöckchen hält“. Dem aktuellen Rat wünsche sie mehr Profil und empfahl den politisch Interessierten, öfter gegen den Strom zu schwimmen. Feiden: „Mischt Euch ein, dann wird es Bad Honnef gut gehen.“

Karsten ging auf die gemeinsame Mitgliederversammlung der SPD-Ortsvereine Königswinter und Bad Honnef ein, die sich am Samstag in Aegidienberg mit dem Thema GroKo beschäftigte. Er sah berechtigte Argumente bei Gegnern wie Befürwortern und ist der Überzeugung, dass die SPD am Ende gestärkt aus diesem Entscheidungsprozess hervorginge.
Zur kommunalpolitischen Situation in Bad Honnef sagte er, es dürfe nicht heißen „Schön hier, oder?“ sondern „Schön hier!“ In der nächsten Zeit werde die SPD den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, um aktuelle Themen zur Stadtentwicklung mit ihnen zu diskutieren.
Gastredner war Dr. Andrew B. Denison, Direktor von Transatlantic Networks. Denison referierte über die aktuellen politischen Herausforderungen Deutschlands und Europas im Verhältnis zur USA. Einige seiner Thesen:
- Präsident Trump zeigt, dass die Amerikaner eine Schraube locker haben, aber die Amerikaner gehen nicht unter und sie gehen nicht weg.
- Die Herausforderung Trump macht Amerika stark.
- Die Präsidenten kommen und gehen, die amerikanischen Interessen bleiben bestehen.

Den Deutschen empfahl er mehr Innovationsfreude und Nachhaltigkeit. Das Land müsse zu einer „Integrationsmaschine“ werden, mehr für die Bildung, den Wohnungsbau, Polizei, Justiz und Sozialarbeit tun. Es werde in Zukunft mehr Umwelt- als Kriegsflüchtlinge geben. Deshalb müsse Deutschland mehr für den Länderausgleich auch in Europa tun. Es dürfe nicht zu einer Spaltung zwischen Ost und West kommen. In diesem Zusammenhang wies Denison darauf hin, das „Deutschlands Wohlstand ein bisschen fremdfinanziert“ sei.
Mit Trump selbst müsse man leben, ihn halte er auch nicht für eine große Gefahr. Dafür würde das amerikanische Volk sorgen. Amerika stehe in erster Linie für Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte und Geld verdienen.
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