Dröhnende Motorräder, drängelnde Autofahrer – jetzt komme ich: der Fahrradfahrer. Und offensichtlich bin ich genauso daneben, rücksichtslos, dumm, wie so mancher motorisierte Kollege.
Was ist los?
Das U-Boot kommt. Tausende lockt das Ereignis an die Rheinufer. Das Schauspiel ist vorbei und die Menschen ziehen weiter – ins nächste Café, in ein Restaurant oder einfach nur nach Hause. Ein ziemliches Gedränge auf den schmalen Wegen. Der soziale Mensch passt in solchen Situationen gut auf andere (und sich selbst) auf. Denkste! Fahrradfahrer haben mit Rücksicht nicht viel am Hut. Egal, ob es um die Gesundheit des Nächsten geht oder um die eigene.
Sie düsen auch bei größter Enge über Wege und Gassen, ganz gleich ob Matilda-Paula, Tim-Ray, Lars-Phillip – Heinz, Edelgard oder Roland. Wo jeder vernünftige Mensch eigentlich vom Rad steigt, treten Mobilwandel-verwöhnte Herdenradler besonders heftig in die Pedale – mit und ohne erotiktötender Radlerhose, Militärhelm auf dem Kopf, Nuckelflasche am Rahmen.
Das ist los!
Wenn die pubertierenden Kids im Park Reitersdorf die Schachfiguren durch die Gegend schmeißen und sich gegenseitig filmen – wie gestern Abend-, fragt man sich schon: meine Güte! Hast Du früher so‘n Shit auch gemacht? Vielleicht, wenn wir ihn geraucht haben – was die Sache nicht besser machen würde. Die Kids gestern waren so gesehen vermutlich nüchtern.
Die Fahrradfahrer heute am Rhein auch. Alles andere wäre noch schöner: mit Promille auf’m Sattel. Aber wer weiß schon, was sich diese magentafarbenen Ritter der Scheibenbremse zugeführt haben, um zum Felgen-Rowdy zu werden.
Sind wir eigentlich reif für den Mobilwandel? Sollten wir drüber nachdenken, bevor bald Tempo 5 km/h auf Radwegen kommt. Was für ein Aufschrei!
Schönen Gruß an die Zivilisation.