Bad Honnef | An ihrem ersten offiziellen Arbeitstag hatte Stephanie Eichhorn zwar schon eine Menge zu tun, aber im Grunde ist sie bereits gut vertraut mit der Bad Honnefer Stadtbücherei, weil ihre Vorgängerin, Bibliothekarin Edda Biesterfeld, sie bestens eingearbeitet hat.
Ein Profi ist Stephanie Eichhorn ohnehin, denn vorher leitete sie die Stadtbücherei in Bad Münstereifel. Sie wird die Arbeit von Edda Biesterfeld fortsetzen, die mit persönlichem Engagement die Stadtbücherei zu einer Institution, die nicht aus der Stadt wegzudenken ist, entwickelt und für Jung und Alt attraktiv gestaltet hat.
Seit 1970 war Edda Biesterfeld Leiterin der Stadtbücherei Bad Honnef, lediglich unterbrochen durch den Erziehungsurlaub. Besonderes Augenmerk hatte sie auf das Angebot für Kinder mit Bilderbüchern, Leselernbüchern und schließlich Kinderliteratur gelegt. Das Bilderbuchkino für Kinder von drei bis sechs Jahren und der Bibliotheksführerschein für Kindergartenkinder sind seit Jahren beliebte Veranstaltungen. Lesungen und Vorträge wurden für das erwachsene Publikum abgehalten.
Kompetent und gerne empfahl Edda Biesterfeld besondere Bücher. Nicht vorrätige Bücher konnten und können weiterhin per Fernausleihe besorgt werden. Immerhin werden im Jahr 200 bis 250 Fernleihbestellungen bearbeitet. Eng arbeitete Edda Biesterfeld mit dem die Stadtbücherei unterstützenden Förderverein zusammen. Sie rekrutierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, durch die die Öffnungszeiten garantiert werden konnten, denn die Haushaltsmittel für die Stadtbücherei sind nicht üppig. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass in der Stadtbücherei trotzdem wenige Abstriche im Standard gemacht werden mussten. Edda Biesterfeld hatte sie vorbildlich und mit frischen Ideen geführt.
Stephanie Eichhorn als ihre Nachfolgerin sagte: „Ich freue mich auf alle Leserinnen und Leser. Es ist ein Glück für mich, hier in Bad Honnef die Leitung einer so tollen und gut sortierten Stadtbücherei zu übernehmen.“ Bürgermeister Otto Neuhoff wünschte Stephanie Eichhorn viel Erfolg an ihrem neuen Arbeitsplatz und Edda Biesterfeld für ihren Ruhestand, in dem sie bestimmt nicht ohne Bücher auskommen wird, alles Gute. Mit einem Winken vor ihrer Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause sagte Edda Biesterfeld Tschüss und verabschiedete sich von allen.
Bereits 1951 hatte der Stadtrat die Einrichtung einer Stadtbücherei beschlossen, aber erst im Oktober 1955 konnte sie im Anbau des alten Rathauses eingerichtet werden, der bald zu klein wurde. So kam die Stadtbücherei 1967 in das unter Denkmalschutz gestellte „Alte Pastorat“ an der Ecke Hauptstraße/Kirchstraße, in dem heute ein Optikerfachgeschäft ist. In der Bücherei gab es damals rund 5000 Bände, die auf die Leserinnen und Leser warteten. Schließlich zog sie im Jahr 1983 in das neue Rathaus.
Heute hat sich das Angebot gewandelt. Ende 2013 gab es in der Stadtbücherei 17.486 Medieneinheiten einschließlich der Spielfilme auf DVD, Hörbücher, Gesellschaftsspiele, Zeitschriften, CD-ROMs, Musik-CDs und Sprachkurse. Drei Internetterminals für die Benutzerinnen und Benutzer können kostenlos in Anspruch genommen werden. Die Stadtbücherei hat eben so viel mehr zu bieten, wobei Bücher aber stets die Hauptrolle spielen.
Text/Foto: Christine Pfalz