Bad Honnef – Zwischen Oktober und Februar führt Straßen.NRW an den Straßen aus verkehrs- und bautechnischen sowie gestalterischen Gründen Gehölzpflegearbeiten durch. Für viele Menschen wirken diese Maßnahmen wie ein Kahlschlag, der in seiner Radikalität unnötig ist. Auch im Bad Honnefer Bereich der B42 war Straßen.NRW in den letzten Tagen unterwegs. Klagen und Fragen von Anwohner ließen nicht lange auf sich warten.
Auf Nachfrage von „Honnef heute“ teilt Straßen.NRW mit, dass bei einer „selektiven Bestandspflege“, wie hier an der Bundesstraße, Sträucher, die im Randbereich zur Straße stehen, zurückgeschnitten wurden. Im hinteren Bereich seien einzelne Bäume entfernt worden, damit deren Baumnachbarn freier stehen können. In den dabei entstehenden Zwischenräumen würde sich dann eine neue Pflanzengeneration entwickeln. Die Arbeiten an der B42 zwischen Bad Honnef und Königswinter seien mittlerweile abgeschlossen, lediglich die abgeschnittenen Gehölze müssten noch gehäckselt und abtransportiert werden, was etwa noch eine Woche in Anspruch nehme.
Kritiker, die in dem Rückschnitt auch eine Minderung des Lärmschutzes sehen, weist Straßen.NRW darauf hin, dass Bäume – entgegen der landläufigen Meinung – keine Lärmschutzfunktion übernehmen. Es handele sich eher um einen psychologischen Effekt. In Anlehnung an „Das Auge isst mit“ könne man in diesem Fall sagen: „Das Auge hört mit“.
Auch bei der Wahrnehmung von Geräuschen existierten eine Wechselwirkung zwischen den Ohren und den Augen. Seien nach Unterhaltungs- und Pflegemaßnahmen die Fahrzeuge auf der Straße für Anlieger plötzlich sichtbar, könne sich daher die „gefühlte“ Lautstärke der Straße erhöhen, so Straßen.NRW. „Geräuschquellen, die zusätzlich gesehen werden, nimmt der Mensch in der Regel intensiver wahr. Aber: Eine merkliche, physikalisch messbare Schallreduktion wird erst mit Gehölzbreiten von 100 Metern erreicht. Und selbst dann werden lediglich Reduktionen um ca. fünf Dezibel messbar“. Eine „schallschluckende“ Wirkung durch die straßenbegleitenden schmalen Gehölzstreifen sei daher nicht gegeben.
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