Bad Honnef – Im April 2019 wollte die Stadt die Fertigstellung des 3. Bauabschnitts Linzer Straße feiern. Die Anlieger hatten anderes im Sinn. Sie zeigten sich über Planung, hohe Kosten und fehlender echter Mitsprachemöglichkeit empört.
Überhaupt macht vielen Anliegern, Auto- und Fahrradfahrern die Verbindung zwischen City und Gewerbegebiet im Honnefer Süden wenig Freude. Obwohl die Dynamik im Bereich der Fahrradmobilität schon zu Bauzeiten längst spürbar war, wurde ein richtiger Radweg nicht eingeplant. Radfahrer*innen dürfen zwar den Gehweg mitnutzen und auch die Straße, worauf weder Autofahrer, Fußgänger und sie selber nicht so richtig Lust haben. Abgesehen vom fehlenden Fahrspaß besteht Unfallgefahr.
Ein Problem sieht die Stadt nun gelöst. Am Beginn der Linzer Straße hinter der Kreuzung Menzenberger Straße Richtung Gewerbegebiet müssen Radfahrer zunächst auf der Straße weiterfahren, da der Gehweg am Anfang nicht für den Fahrradverkehr freigegeben ist. Woran sich vermutlich kaum jemand hält. Nun wurde eine Markierung auf der Straße angebracht, die für mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen soll. Eine weitere Markierung weist noch einmal darauf hin, dass Radfahrer den Bürgersteig an der Kreuzung Linzer Straße/Menzenberger Straße stadtauswärts nicht befahren dürfen.
Honnef heute zählte heute in etwa 15 Minuten 7 Radfahrer*innen, die alle nach der Querung der Kreuzung direkt auf den Bürgersteig fuhren.
Angeleiert hat die Maßnahme offensichtlich die CDU-Ratskandidatin Annette Hillebrandt. Auf der CDU-Facebookseite wird sie dafür gelobt: „Der erste Schritt ist getan! Auf Initiative von Stadtratskandidatin Annette Hillebrand hat die Stadt Bad Honnef Markierungen am Fußweg Linzer Straße/Ecke Menzenberger Straße angebracht. Jetzt kommt noch der „Hubbel“ weg und weitere Markierungen müssen folgen. Wir bleiben dran!“ Auch Bürgermeister Otto Neuhoff hat gelikt.
Den User einer anderen lokalen Facebookseite erinnert die Markierung eher etwas an die Schildbürgergeschichten, andere Bürger*innen kommentieren: Flickschusterei, nur ein Pflaster …
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, warum es einer Ortsbegehung sechs Wochen vor der Wahl, zu der die CDU-Stadtratskandidatin Annette Hillebrand und Bürgermeister Otto Neuhoff eingeladen hatten bedurfte, um den Versuch zu starten, eine seit langem bekannte Gefahrenzone mehr oder weniger zufriedenstellend zu entschärfen.
Beitrag vom 11.4.2019
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