Bad Honnef – Nach dem BUND sorgen sich auch Bündnis 90/Die Grünen Bad Honnef nach dem Hochwasser um die angestrebte Inselentwicklung. Das derzeitige Rheinhochwasser mit seinen Schäden an den neuen Einbauten führe den Menschen in Bad Honnef erneut vor Augen, dass ein weiterer Inselumbau nur im Einklang mit der Natur und nur zurückhaltender funktioniere, teilen sie in einer Pressemeldung mit. Es gelte, den natürlichen Charakter von Auwaldresten an den Spitzen zu bewahren und auf Flächenversiegelung weitgehend zu verzichten.
Nach Auffassung der GRÜNEN offenbarten schon jetzt zahlreiche Bau- und Kommerzialisierungsmaßnahmen ihre Schwächen. Beispielhaft setzen sie sich deshalb für den Erhalt der alten, intakten Bänke ein und positionieren sich gegen Beton als Sitzlandschaft.
Frederic Fraund, Mitglied im Vorstand des Ortsverbandes: „Nach der Umgestaltung der Nordspitze sollen die nachfolgenden und letzten zwei weiteren Bauabschnitte schon diese Woche im Vergabeausschuss eilig beschlossen und abgenickt werden. Die GRÜNEN sehen allerdings noch erheblichen Diskussionsbedarf und streben eine vorherige Behandlung in den beiden Fachausschüssen für Klimaschutz und Umwelt und Klimaschutz sowie für Stadtentwicklung, Planen und Bauen an. Die GRÜNEN wollen die kompletten aktuellen Pläne sehen und beraten; sie fordern vollständige Transparenz ein sowie eine klare Kurskorrektur zugunsten von Klimaschutz, Naturerhalt und nachhaltiger Verantwortung.“
Politik und Bürgerschaft brauchten mehr Zeit und konkrete Gelegenheit zur Mitwirkung, um gründliche Fehlentwicklungen auf der Insel Grafenwerth zu vermeiden, zu korrigieren, kluge Lösungen für Natur und Menschen zu finden, die der Natur und den Menschen nutzen, so Fraund weiter.
Besonders aufmerksam verfolgen die GRÜNEN auch die „enorm gestiegenen Kosten“. Es dürfe und könne nicht sein, „dass diese abermals, wie beim ersten Bauabschnitt (+30% beim ersten Bauabschnitt) komplett aus dem Ruder laufen“. Zusätzlich drohten sehr hohe Folgekosten für teure Pflege, Wartung, Reparaturen und Sicherungsmaßnahmen, wie bereits akut nach Umbau und dem ersten Hochwasser zu erkennen sei. Attraktive Aufenthalte gebe es auf der Insel auch ohne millionenschwere Umbaumaßnahmen.
Fraund: „Es schadet sicher nicht die Meinung von Honnefer Bürger*innen stärker in den Fokus zu nehmen, welche mit dem Status Quo zufrieden sind und teuren, modisch designten Umbaumaßnahmen skeptisch gegenüber stehen. Insbesondere unter den zusätzlichen Belastungen der Corona-Pandemie und der städtischen Haushaltsaspekte sind Einsparungen an dieser Stelle sehr ratsam, zukunftsweisend und verantwortungsbewusst.“