Hockeyclub 50 – und kein bisschen leiser – Vorstand will Platzanlage nicht kampflos aufgeben

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Bad Honnef | Während sich mancher mit 50 langsam zur Ruhe begibt, gehts beim Bad Honnefer Hockeyverein (HCH) nach fünf Jahrzehnten erst richtig los. Mit einem tollen Jubiläumsfest am Samstag stellten die Mitglieder unter Beweis, warum die Aufgabe ihrer Anlage unterhalb des Menzenberger Stadions richtig weh tun würde.

„Neben dem sportlichen Erfolg war das Ziel des Clubs immer die Förderung der Jugend, der Zusammenhalt und die Freundschaft“, so Harald Wegener, 1. Vorsitzender des Vereins. Besser als mit ihrer Veranstaltung konnten die Hockeyspieler und Bogenschützen nicht dokumentieren, dass sie diese Ziele voll erreichen.

Die vielen Sport-, Spiel- und Spaßangebote begeisterten junge und ältere Gäste – egal ob Segwayfahren, Spielen auf der Mini Air Hockeyanlage, die vom Deutschen Hockey-Bund zur Verfügung gestellt wurde oder witzige Wasserspiele. Wer auf dem Rasenplatz sein Würstchen, Wasser oder Bierchen genossen hatte, konnte im unteren Bereich, auf der Ebene des Clubhauses, in einer Beach-Bar mit echtem Strandsand schwofen und Cocktails trinken. Nostalgiker und Geschichtsinteressierte kamen im von Heinz-Dieter (Pläggi) Plag organisierten Archiv mit hunderten von Zeitungsartikeln und Fotos voll auf ihre Kosten.

Abends brachten dann die Soft-Rocker von „Drops“ die Festgäste auf Tanz- und Schmusekurs.

HCH-Vorsitzender will für Verbleib der Platzanlage kämpfen

Bürgermeister Otto Neuhoff machte dem Verein, der unter Umständen vor dem Verlust des Hockeyplatzes steht, Mut für die Zukunft. Die Stadt sei dem Hockeybetrieb immer positiv begegnet und werde dem HCH verbunden bleiben. Er solle weiterhin eine glorreiche Zukunft haben. Allerdings sagte der Bürgermeister auch einschränkend, dass es bei der Sportentwicklung nur begrenzte Möglichkeiten gebe. Neuhoff: „Wir werden uns zusammensetzen müssen.“

Davon geht Vorsitzender Harald Wegener aus. Er ist alles andere als bereit, seine Anlage kampflos aufzugeben. „Wir haben zwar eine günstige Pacht, allerdings auch viel Geld investiert, in 30 Jahren ca. 250.000 EUR. Abgesehen vom gesundheitlichen und sozialen Gewinn, den die ehrenamtliche Vereinstätigkeit der Stadt gebracht hat. Und auch zur Imagewerbung hat der HCH durch seine sportlichen Erfolge vor allem in früheren Jahren beigetragen.

Sollte es keine andere Lösung geben, pocht der Verein wenigstens auf einen finanziellen Ausgleich. Außerdem will er erreichen, dass ein Teil des Geländes, auf dem das Clubhaus und die Umkleidekabinen stehen, weiter nutzbar bleibt. Alternativ könnte sich Harald Wegner ein Gebiet oberhalb der Stadiontribüne vorstellen.

Ob die Stadt ihre Stadionpläne umsetzen kann, steht allerdings noch in den Sternen. So müssen Anwohner- und Lärmprobleme im Vorfeld geregelt werden. Eine angedachte Flutlichtanlage wäre zwar eine tolle Sache, eine Tartanbahn hätte aber nach Auffasung von Experten einen größeren Nutzen.

Robert Heil: Kommt der Kunstrasen, gibt’s hier keine Leichtathletik mehr

So sieht es auch der Vorsitzende des Leichtathletikverbandes Nordrhein, Robert Heil, der seit kurzem zum Vorstand des Sportverbandes Bad Honnef (svb) zählt. „Wenn das Stadion einen Kunstrasen erhält, ist die Leichtathletik in Bad Honnef kaputt“, so seine düstere Prognose am Rande des Jubiläums. Hintergrund: Bis auf Kugelstoßen könnten die klassischen Wurfdisziplinen nicht mehr durchgeführt werden. Dabei müsse man auch bedenken, dass das Stadion als eines der wenigen in der Region eine Anlage für Diskus- und Hammerwerfen habe.

Robert Heil will sich auf alle Fälle gegen einen Kunstrasenplatz wehren: „Im Stadion müssen alle Leichtathletikdisziplinen ausgetragen werden können.“

 

 

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