Bad Honnef | Die Erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef in Bad Honnef hat die Schulturnhalle vorsorglich geschlossen. Im Rahmen eines aktuell erstellten Gutachtens wurde eine sehr hohe PCB-Belastung des Fugenmaterials festgestellt. Das teilte am Morgen das Erzbistum Köln mit.
Eine Belastung der Raumluft könne nicht ausgeschlossen werden, so das Erzbistum. Deshalb müsse sicherheitshalber die Raumluft gemessen werden. Bis die Ergebnisse dieser Raumluftmessung vorliegen, könne die Halle nicht mehr genutzt werden.
Das Materialgutachten wurde im Rahmen der bautechnisch üblichen Vorbereitungen der Abrissarbeiten der Turnhalle durchgeführt. Für das alte Schulgebäude ist ebenfalls ein solches Gutachten erstellt worden. Dort wurde jedoch keine Belastung festgestellt, teilt das Erzbistum weiter mit.
Damit die Schülerinnen und Schüler weiterhin Sport machen können wollen sich sich die Schulleitung und das Erzbistum Köln als Schulträger in Absprache mit der Stadt Bad Honnef um Ausweichmöglichkeiten in Turnhallen in der Umgebung kümmern.
Die Fläche des 1971 fertiggestellten Turnhallengebäudes ist Teil der Neubaufläche auf der das neue Schulgebäude von St. Josef errichtet werden soll. Der Abriss der alten Halle ist im Zuge der Neubaumaßnahmen in rund sechs Monaten geplant.
Was ist PCB?
PCB steht als Abkürzung für „Polychlorierte Biphenyle“, eine große Gruppe –die 209 unterschiedlichen Substanzen werden als „Kongenere“ bezeichnet- schwer abbaubarer, mehrfach chlorierter aromatischer Verbindungen, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wie hoher Hitze- und Chemikalienbeständigkeit, niedrigen Dampfdrucks, schwerer Entflammbarkeit und geringer elektrischer Leitfähigkeit in der Vergangenheit in sehr großer Menge vielfältige technische Anwendungen fanden.
Der größte Teil der PCB wurde in Isolier- und Hydraulikflüssigkeiten in sogenannten geschlossenen Systemen eingesetzt. Sie fanden aber auch in großen Mengen Anwendung in Isolier-und Dichtungsmassen, Beimengungen in Farben und Lacken zur Verbesserung der Streichfähigkeit sowie als Imprägnier- und Flammschutzmittel (offene Systeme). (Ruhr-Universität Bochum)