Rhein-Sieg – Der Rhein-Sieg-Kreis steht vor einem großen Kneipensterben. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
In den letzten zehn Jahren seien mehr als 140 Kneipen im Rhein-Sieg-Kreis geschlossen worden, in ganz NRW sogar rund 3000, so die NGG. Immer mehr Kneipen seien bedroht.
Neben dem Verlust der kulturellen Bedeutung sieht die Gewerkschaft aber auch viele Arbeitsplätze in Gefahr. Durch die harten Arbeitsbedingungen habe die Gastronomiebranche seit den letzten Jahren mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen, denn „nachts und am Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr“, sagt NGG-Geschäftsführerin Manja Wiesner. Darüber hinaus fehle den Wirten oft ein Nachfolger mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und originellen Ideen. Die NGG weist auf einen NRW-weiten Tarifvertrag hin. Doch um diese Branche in Zukunft attraktiver zu machen, müssten sich noch viel mehr Gastwirte an diese Regelung halten.
Aber auch der Verbraucher solle laut der NGG Verantwortung übernehmen. „Statt das Feierabendbier zuhause zu trinken, kann man einfach mal wieder in die Kneipe gehen. Das macht Spaß und ist geselliger“, empfiehlt Wiesner.
(lvs)