Bad Honnef – 22 Frauen hofften, über Weihnachten im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus entbinden zu können. Daraus wird nichts. Die Geburtenstation bleibt geschlossen, die werdenden Mütter müssen andere Krankenhäuser aufsuchen. Der Grund für die Schließung sind Personalprobleme.
Für die pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und Bad Honneferin Nicole Westig bedeutet das zusätzlichen Stress für die schwangeren Frauen, „und das in einer Phase der Schwangerschaft, die für jede Frau sowohl physisch als auch psychisch besonders herausfordernd ist“. Die kurzfristige Schließung des Kreißsaals zeige, dass gerade kleinere Kreißsäle dringend eine bessere Personalausstattung benötigten. Westig: „Bund und Länder versagen bei der Sicherstellung wohnortnaher Geburten, obwohl dies für viele Frauen elementar wichtig ist.“
Für die Bad Honnefer Bundestagsageordnete ist klar, dass das im Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz (GPVG) beschlossene Hebammenförderprogramm nun dringend auf den Weg gebracht werden muss. „Gleichzeitig müssen wir aber auch über den Förderzeitraum hinaus dafür sorgen, dass Frauen überall vor, während und nach der Geburt die Versorgung und Begleitung durch Hebammen bekommen, die sie benötigen. Dazu braucht es mehr als eine zusätzliche halbe Vollzeitstelle pro 500 Geburten“, so Westig., die sich weiterhin im Bundestag für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Geburtshilfe und damit der Versorgung zur Geburt einsetzen will.