Die Diskussion um die Benennung von Bad Honnef als „Konrad-Adenauer-Stadt“ erinnert mich an einen Sonntagmorgen auf dem Rhöndorfer Bahnsteig in den späten 1950er Jahren. Eingefahren war der im Sommer sonntäglich bis Linz verkehrende Sonderzug aus dem Ruhrgebiet. Mit Tante, Onkel und zwei Cousins, die zum verbilligten Wochenendbesuch kamen und die ich abholte. Der als erster ausgestiegene Zugführer rief, zum Schmunzeln aller, die ihn hörten, laut und deutlich „Konradshausen“ statt des „richtigen“ Rhöndorf.
Vielleicht ein Vorschlag für zukünftige, dann nur über Lautsprecher kommende Haltepunktansagen in Rhöndorf, gegen die unser ehemaliger Mitbürger wohl nichts einzuwenden hätte. Ob er auch „Konrad-Adenauer-Stadt“ befürwortet hätte, glaube ich nicht angesichts der von ihm sicherlich abgelehnten Verschandelung seines geliebten Rhöndorfs in den letzten Jahren durch Megabauten. Dann doch lieber „Konradshausen“!
Wolfgang Flume