Bad Honnef – Hinweisschilder begegnen uns im Alltag viele. Die drei neuen Hinweisschilder der Bad Honnef AG, die seit Mittwoch, den 25. April im Stadtgebiet zu sehen sind, sind allesamt Unikate mit einer besonderen Botschaft: „Schützt unser Grundwasser!“
Gestaltet wurden die drei Hinweisschilder für den Grundwasserschutz im März anlässlich des Kreativwettbewerbs der Bad Honnef AG (BHAG) zum UNESCO Weltwassertag. Mit Bildern, Plakaten, Kollagen und Modellen hatten sich die Kinder aus Kindergärten und Schulen im Versorgungsgebiet der BHAG dem sorgsamen Umgang mit Wasser gewidmet. Ende März wurden die Kunstwerke von den Jurymitgliedern Fulya Vatansever (Jugendamt Stadt Bad Honnef), Yve Floret (Künstlerin), Daniela Paffhausen (BHAG) und Peter Hurrelmann bewertet und mit Preisen bedacht (wir berichteten). Erstmalig hatte die BHAG in diesem Jahr drei Zusatzpreise in der Kategorie „Wasserschutzgebiete“ ausgelobt: drei Kunstwerke der Kinder der Klasse 3a der Katholischen Grundschule St. Martinus sind in den vergangenen Wochen auf Hinweisschilder gedruckt worden. Am Mittwoch wurden die drei Schilder gemeinsam mit rund 20 Kindern der Schulklasse am Wasserwerk der BHAG gemeinsam montiert, um mit dem außergewöhnlichen Motiv auf die besondere Bedeutung des Grundwasserschutzes und der Wasserschutzgebiete hinzuweisen.
Zu finden sind die drei neuen Schilder ab sofort am Einfahrtstor Wasserwerk an der Lohfelder Straße 102, am Einfahrtstor der früheren Obstbaum-Plantage an der Lohfelder Straße sowie an einem Schilderpfosten an der Lohfelder Straße von Rheinbreitbach kommend am Beginn des früheren Plantagengeländes. Die von den Schildern markierten Bereiche sind besonders schützenswerter Teile des Bad Honnefer Wasserschutzgebiets.
„Das bekannte Motiv, die Silhouette eines Tankwagens über zwei Wasserwellen, begegnet uns im Alltag hin und wieder, ohne dass wir im Detail über die Bedeutung des Schildes und die Notwendigkeit des Grundwasserschutzes nachdenken“, erklärte Kersten Kerl, Technischer Vorstand der Bad Honnef AG, die Idee hinter den neuen Schildern: diese Schilder fallen auf. „Und sie machen, wie der gesamte Kreativwettbewerb, bereits den Nachwuchs darauf aufmerksam, dass unter unseren Füßen ein wertvoller Schatz schlummert, auf den wir gut aufpassen müssen.“
Die neuen Motive greifen dabei den Grundgedanken des UNESCO Weltwassertages auf, der von der UN-Generalversammlung im Dezember 1992 beschlossen worden war und seither alljährlich am 22. März stattfindet. Das Kinderhilfswerk UNICEF schätzt, dass rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser hat. Rund 785 Millionen Menschen haben nicht einmal eine einfache Grundversorgung mit sauberem Trinkwasser.
Auch hierzulande spüren wir durch den Klimawandel und lange Trockenperioden, dass sich die Verfügbarkeit von Trinkwasser zunehmend verändert. Um das Grundwasser zu schützen, das der Trinkwassergewinnung für das Versorgungsgebiet der rund 12.500 Wasserkunden der BHAG dient, sind weite Teile von Bad Honnef und Rheinbreitbach als Wasserschutzzonen ausgewiesen. Am Wasserwerk „Im Lohfeld“, an dem nun eins der drei markanten Hinweisschilder angebracht wurde, wird mikrobiologisch reines Rohwasser aus rund 20 Metern Tiefe gewonnen. Es besteht aus Grundwasser und sogenanntem Uferfiltrat des Rheins, also Rheinwasser, das durch die Erdschichten auf dem Weg zum Brunnen bereits gefiltert wurde. In einem mehrstufigen Filterprozess wird das Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet.
Das Ergebnis der Aufbereitung, das Bad Honnefer Trinkwasser von bester Güte, durften die Kinder der Grundschulklasse bei ihrem Besuch gleich mehrfach erleben: nach einer Verköstigung wurde noch ein sogenanntes Standrohr, wie es auch bei der Feuerwehr zum Einsatz kommt, an einem Hydranten vor dem Wasserwerksgebäude befestigt, der Hydrant geöffnet und gezeigt, mit welcher Kraft das sprudelnde Nass in den Wasserrohren im Stadtgebiet unterwegs ist – ein Erlebnis, an das sich die Kinder mit ihrem ganz persönlichen Wassertropfen, dem BHAG-Maskottchen Droppy, und einem Malbuch als Geschenk der BHAG erinnern dürfen.
„Ich bin stolz, dass sich alle Kinder im Wettbewerb so kreativ und gedankenvoll mit dem Grundwasserschutz auseinandergesetzt haben. Denn die Bedeutung des Grundwasserschutzes muss man sich auch als Erwachsener erst einmal vor Augen führen: Direkt vor unserer Haustür fließen im Rhein zwischen 1.500 und 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an Bad Honnef vorbei Richtung Nordsee. Von diesen riesigen Wassermassen ist nach unseren den strengen Vorgaben für Trinkwasser kein einziger Tropfen ohne die natürliche und die künstliche Filterung nutzbar“, erklärt Kersten Kerl, Technischer Vorstand der Bad Honnef AG und betont: „Obwohl uns Wasser überall im Alltag begegnet und für uns als Trinkwasser ständig verfügbar ist, bleibt es eine der wertvollsten Ressourcen, mit der wir sorgsam und verantwortungsvoll umgehen müssen.“