Bad Honnef/Königswinter – In weiter steigender Zahl führen Betrugsmaschen wie der Enkeltrick oder der „falsche Polizist“ zu finanziellen Schäden bei vorwiegend älteren Menschen. Dabei geben sich Trickbetrüger am Telefon zum Beispiel als nahe Verwandte, aber auch als Polizistin oder Polizist aus, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an das Bargeld ihrer potenziellen Opfer zu gelangen. Schätzungen zufolge entstand so zwischen 2017 und 2019 allein in Nordrhein-Westfalen ein finanzieller Schaden in Höhe von 39 Millionen Euro.
Zur stetigen Verbesserung der Betrugsprävention steht die Kreissparkasse Köln in engem und regelmäßigem Austausch mit den Kreispolizeibehörden in ihrem Geschäftsgebiet. „Unsere Mitarbeitenden in den Filialen sind sehr für das Thema sensibilisiert. So konnten sie bereits Betrugsfälle verhindern, indem sie Kundinnen und Kunden bei auffälligen Auszahlungswünschen gezielt angesprochen haben“, sagt Ralf Klösges, Regionalvorstand Rhein-Sieg der Kreissparkasse Köln.
Jedoch kann auf diese Weise nicht jeder Fall verhindert werden. „Wir freuen uns daher sehr über die Kooperation. So können wir noch mehr Menschen mit unserer Präventionsarbeit erreichen. Unser Appell richtet sich nicht nur an die Generation 60+, sondern an alle: Spielen Sie schon heute einmal gedanklich einen solchen Anruf durch. Besprechen Sie ‚was wäre, wenn‘ in Ihrer Familie und mit Ihren Bekannten“, rät LKD Achim Spröde, Direktionsleiter Kriminalität des Polizeipräsidiums Bonn. „Bei einer telefonischen Kontaktaufnahme gilt es immer hellhörig zu sein, nicht vorschnell oder unüberlegt zu handeln und beim kleinsten Zweifel die Polizei einzuschalten“, ergänzt KD Dirk Schuster, Direktionsleiter Kriminalität der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis.
Um den Kundinnen und Kunden das Thema noch stärker bewusst zu machen, hat die Kreissparkasse Köln in Kooperation mit der Polizei bedruckte Geldausgabeumschläge entwickelt. Darauf sind folgende fünf Fragen vermerkt:
1. Haben Sie den Geldbetrag abgehoben, weil Sie telefonisch dazu aufgefordert wurden?
2. Hat sich der Anrufer als Polizist, Staatsanwalt, Richter, Notar, Arzt oder Angehöriger ausgegeben?
3. Sollen Sie das Geld zeitnah – am besten noch heute – unbekannten Dritten übergeben oder an einem Ort zur Abholung bereitlegen?
4. Hat der Anrufer Ihnen verboten, über den wahren Zweck der Abhebung zu sprechen?
5. Sollen Sie einen Geldbetrag überweisen oder eine Geldwertkarte kaufen?
Diese Umschläge werden ab sofort in den Filialen der Kreissparkasse Köln bei der Auszahlung höherer Geldsummen eingesetzt. Wer mindestens eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kann, dem wird dringend angeraten, die Polizei unter Telefon 110 anzuwählen. „Auch unsere Mitarbeitenden können bei Unsicherheiten jederzeit gerne angesprochen werden“, so Ralf Klösges. „Wir unterstützen gerne dabei, die Polizei oder eine andere Person des Vertrauens zu kontaktieren.“