Bad Honnef-Rhöndorf – Der Geh- und Radweg am Rhein zwischen Rhöndorf und Königswinter wird seit letztem Monat erneuert und auf 4,25 bis 5,00 Meter verbreitert. Rund 360 Meter lang ist der Abschnitt, der den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern angepasst werden soll. Von Bedeutung ist die Maßnahme auch, weil das Teilstück zwischen Rhöndorf und Königswinter zum EuroVelo-Radweg zählt. Die Route Rheinradweg führt von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee. Die Maßnahme kostet insgesamt knapp 2 Mio. EUR.
Während der Ausbaumaßnahme ist die Verbindung zwischen Rhöndorf in Fahrtrichtung Königswinter für Pkw und Lkw über die L 193 nicht möglich. Diese Fahrzeuge müssen über die B42 bewegt werden. Fahrräder, Fußgänger und Kleinkrafträder können eine Hälfte der Straße in beide Richtungen nutzen.
Möglicherweise stellt sich die Frage, ob diese Regelung im Zeitalter des Mobilitätswandels nicht grundsätzlich Sinn macht. Ist der Autoverkehr über die L 193 von Rhöndorf nach Königswinter von so großer Bedeutung, dass er unbedingt aufrechterhalten werden muss (vielleicht abgesehen von der Zufahrt zur Fähre)? Ist eine Streckenführung zwischen Rhöndorf und Königswinter nicht über die B42 zumutbar?
Mit der Verbreiterung des Geh- und Radweges wird sich die Situation für Fußgänger und Fahrradfahrer sicherlich verbessert. Aber die Anforderungen durch den zunehmenden Fahrradbetrieb – vor allem durch den Einsatz von schnellen E-Bikes – werden in den kommenden Jahren deutlich zunehmen und natürlich verleitet mehr Fläche auch zu schnellerem Fahren. Beließe man die aktuelle Verkehrsregelung auf der L 193, könnte beispielsweise der E-motorisierte Fahrradverkehr grundsätzlich über die Landesstraße geführt werden, womit Fahrer die Leistung ihrer Fahrzeuge besser und sicherer ausnutzen könnten. Für sportliche Fahrer mit nicht E-betriebenen Rädern stünde die Strecke ebenfalls zur Verfügung.
Vorteile auf einen Blick: Mehr Sicherheit für Fußgänger und gemäßigte Fahrradfahrer, mehr Komfort und Sicherheit für E-Bike-Nutzer, sportliche Fahrer und Berufspendler, keine PS-Raserei mehr. Nachteile: Eine etwas weitere Anfahrt für Nutzer der Fähre und Auto-Pendler zwischen Rhöndorf und Königswinter.
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