Bad Honnef | Bad Honnef stärkt der Bildung den Rücken. Der Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Soziales hat sich für die professionelle Weiterführung der Musikschule und der Stadtbücherei ausgesprochen. Beide Leitungskräfte scheiden aus Altersgründen demnächst aus, Personalentscheidungen stehen an.
Das Problem: Musikschule und Stadtbücherei zählen als Angebote zu den freiwilligen Leistungen und die sind der Stadt auf Grund ihrer finanziellen Situation nicht ohne weiteres erlaubt. Stadtkämmerin Sigrid Hofmans: „Bei freiwilligen Leistungen gilt für Bad Honnef eine Wiederbesetzungssperre von 12 Monaten“.
Für die Ausschussmitglieder ein Schock. In ihren Unterlagen war von dieser Regelung nichts zu finden. Was Hansjörg Tamoj (CDU) veranlasste, die Arbeitsfähigkeit der Bad Honnefer Stadtgremien in Frage zustellen: „Wir erleben in der letzten Zeit häufig, dass uns wichtige Informationen vorenthalten werden“. So könne man keine Entscheidungen verantwortungsvoll treffen. Ähnlich argumentierte Martina Ihrig (FDP). Als ehrenamtliche Politikerin sei sie auf verlässliche Information durch die Verwaltung angewiesen.
Zuvor beschrieben Musikschulleiter Rolf Beitzel und die Leiterin der Stadtbücherei Edda Biesterfeld ihre Arbeitsplätze und Aufgabenfelder. Alle Ausschussmitglieder zollten ihnen für die geleistete Arbeit hohen Respekt und sprachen ihnen großen Dank aus.
Während sich die Mitglieder des BÜRGERBLOCKS ein stärkeres ehrenamtliches Engagement und einen Förderverein als Organisationsstruktur vorstellen können, sprachen sich die anderen Parteivertreter und sachkundigen Bürger für die Beibehaltung des professionellen Ist-Zustands aus. Armgard Lingenthal von den Grünen: „Wir können nicht auf Fachkräfte verzichten.“
Einstimmig wurde die Weiterführung der Musikschule und der Stadtbücherei und die Einstellungen von Fachkräften beschlossen. Man wolle somit auch der Kommunalen Aufsicht, die über die Einhaltung des Haushaltssicherungskonzeptes wacht, verdeutlichen, dass Bad Honnef trotz der finanziell misslichen Lage politisch eigenständig gestalten will.
20.11.2012