Nonnenwerth – Die Luft wird dünn für die SchülerInnen, Eltern, PädagogInnen und Angestellten des Franziskus Gymnasiums auf der Insel Nonnenwerth. Die Arbeitsverträge der LehrerInnen wurden bereits im November 2021 gekündigt, in dieser Woche erhielten die Eltern die Kündigung ihres Schulvertrages. Hintergrund ist die Schließung des Betreibers Peter Soliman, angeblich wegen Brandschutzkosten in Millionenhöhe.
Nach bisher vorliegenden Fakten einschließlich behördlicher Zusage, die vorliegenden Brandschutzprobleme bekäme man in den Griff, entwickelt sich der gesamte Vorgang immer mehr zu einem Mysterium. Denn: Die Eltern wollen die Schule übernehmen und haben offensichtlich auch das nötige Kapital. Allerdings willigt Soliman nicht ein. Stattdessen lässt er sich in Zeitungen mit der Aussage zitieren, dass die Insel eventuell 100 Jahre leer stehen könnte, da der Flächennutzungsplan in seiner Definition „sehr eng“ sei. Was Beobcahter fragend zurücklässt. Auch Björn Ingendahl, Bürgermeister der Stadt Remagen und Horst Gies, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreise Ahrweiler.
Sie schrieben heute einen offenen Brief an die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig:
Sehr geehrte Frau Dr. Hubig,
am gestrigen Tag erhielten die Schülerinnen und Schüler des privaten Gymnasiums Nonnenwerth vom Schulträger die Kündigung ihrer Schulverträge zum Ende des laufenden Schuljahres. Den angestellten Lehrern wurde bereits vor einigen Wochen gekündigt. Schon seit mehreren Monaten schwebt die vom Träger angekündigte Schulschließung wie ein Damoklesschwert über der Schule mit ihrer 170-jährigen Tradition auf der Insel Nonnenwerth.
Wir, der Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Ahrweiler und der Bürgermeister der Stadt Remagen, wenden uns heute mit der dringenden Bitte an Sie, sich persönlich für den Erhalt des privaten Gymnasiums Nonnenwerth in Remagen einzusetzen. Von den über 500 Schülerinnen und Schülern, die das Gymnasium derzeit besuchen, kommen fast 400 aus Rheinland-Pfalz.
Eine tatsächliche Schließung der Schule würde zu einem herben Verlust in der Schullandschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz führen. Hinzu kommt, dass durch die Flutkatastrophe im Ahrtal die ohnehin schwierige Schulsituation im Kreis Ahrweiler unnötig dadurch weiter verschärft würde, dass rund 150 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis zusätzlich in flutbetroffenen Schulen untergebracht werden müssten.
Als Ergebnis eines durch die Unterzeichner initiierten runden Tisches Ende November 2021 mit dem Schulträger sowie Vertretern der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, dem Bistum Trier, der Städte Remagen und Bad Honnef sowie der Kreise Ahrweiler und Neuwied, sollten Verhandlungen über eine Übernahme der Trägerschaft durch den neu gegründeten Verein „Rettet Nonnenwerth“ geführt werden. Leider kommen diese Verhandlungen aus unterschiedlichen Gründen nicht in Schwung. Gleichzeitig läuft die Zeit davon, was auch durch die nun ausgesprochene Kündigung der Schulverträge mehr als deutlich wird.
Frau Ministerin, wir bitten Sie nachdrücklich, sich persönlich für die schnelle Aufnahme ernsthafter Verhandlungen zur Übernahme der Trägerschaft einzusetzen und diese durch Mitarbeiter aus Ihrem Haus und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sachlich und fachlich begleiten zu lassen.
Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft von 500 jungen Menschen und ihrer Familien und eine 170-jährige erfolgreiche Schulgeschichte.
Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung
Horst Gies, MdL Björn Ingendahl
Erster Kreisbeigeordneter Bürgermeister