Kirmes ist Brauchtumspflege. So soll es sein. Die Johanneskirmes in Bad Honnef ist Vergangenheit. Jedenfalls so wie sie sich heute zeigt. 2016 fand das Jahrmarktvergnügen wegen der Kanalarbeiten nicht statt. Man hätte die Zwangspause für Veränderungen nutzen können.
So hat in Rhöndorf die Kirmes 2017 sogar ein Motto: „Familienkirmes“. Die Ausrichtung ist klar. Bei gutem Wetter kann die Kirmes nur ein Erfolg werden.
In Rhöndorf, Selhof, Rommersdorf, Aegidienberg und den anderen Veedeln lebt die Kirmes vom Herzblut der Bürger- und Ortsvereine. In der City gibt es keinen. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft hat dieses Jahr sogar mangels Bürgerinteresse auf das Maibaumstellen in der Innenstadt verzichtet.
Das Zentrum gehört den Geschäftsleuten. Sie sind zuständig für die Attraktivität von Markt und Fußgängerzone. Denn für gewöhnlich besucht man die City, um dort etwas zu kaufen, zu essen und zu trinken, zu erleben. Zum Schlemmermarkt kommen Hunderte, zum Martinimarkt Tausende – zur Kirmes ein paar Unentwegte.
Lasst es jetzt gut sein mit dem siebentägigen Kirmes-Anachronismus. Eine Woche Shopping-Blockade hat nichts mit Brauchtum zu tun, das ist in Wirtschaftszeiten wie heute einfach nur unbedacht.
Wenn die Johannes-Kirmes überleben will, dann geht das nur mit neuem Konzept und an einem anderen Ort. Klein aber fein rund um die Kirche – zum Beispiel. Da kann sie wirklich eine „gute Figur“ machen.
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