Bad Honnef | Parkraumbewirtschaftungskonzept – Jetzt müssen auch Mitarbeiter von Unternehmen in der Innenstadt gucken, wo sie bleiben. Ein Monatsticket soll es für sie nicht geben.
Kostenloses Parken ist demnächst in der erweiterten Zone A weder für Bewohner, Kunden der Geschäfte, noch für Mitarbeiter der anliegenden Firmen möglich. Die Stadt will trotz größerer Belastung der Umwelt mehr PKWs in die City bringen. Eine Ausnahme gibt es nur für den Bereich Bernhard-Klein-Straße bis Bismarckstraße. Dort behalten Bewohnerausweise ihre Gültigkeit.
Nun macht die Stadt den in der Zone A ansässigen Unternehmen zusätzlich das Leben schwer. Müssen viele bereits jetzt um jeden Mitarbeiter kämpfen, werden sie in Zukunft noch größere Schwierigkeiten bekommen. Denn ein Monatsticket für Mitarbeiter der Unternehmen soll es nun doch nicht geben.
Die Befürchtung: In der Zone B stehen 640 Stellplätze zum Parken zur Verfügung. 371 Bewohnerparkausweise wurden bereits für diesen Bereich ausgestellt. Kämen jetzt noch einmal die Fahrzeuge der 305 innerstädtischen Gewerbebetriebe dazu, würden die Stellplätze von den Firmenmitarbeitern mit Monatsticket den ganzen Tag belegt. In dieser Zahl enthalten sind noch nicht die meldepflichtigen Gewerbe wie Ärzte, Journalisten, Rechtsanwälte, Apotheken, Notare etc. und auch nicht die Gewerbetreibenden der Zone B.
Ziel des Parkraumbewirtschaftungskonzepts sei allerdings, „Dauerparken eben tunlichst zu vermeiden und stattdessen die Fluktuation der vorhandenen Stellplätze und damit die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen“. Auch unverhältnismäßig hohe Kosten führt die Verwaltung in einer Vorlage für den nächsten Verkehrsausschuss als Argument gegen ein Monatsticket an.
Fest steht: Die Verkehrsbewegung soll erhöht werden – umweltpolitisch eine äußerst fragwürdige Entscheidung, vor allem, weil Bad Honnef in eine einzigartige Naturlandschaft eingebettet ist; ein großer Teil der Bad Honnefer Innenstadtbewohner wird nicht mehr gleich behandelt – auch mit Bewohnerausweis darf er im Gegensatz zu anderen nicht mehr in seinem Viertel parken; Bewohner der erweiterten Zone A müssen deutlich weitere Strecken von ihrem Auto bis zur Wohnung mit vollen Einkaufstaschen und Kindern an der Hand zurücklegen, was externen Kunden der City offensichtlich nicht zuzumuten ist (obwohl sie hier keine Steuern zahlen); die Geschäfte in der Innenstadt sollen von dem zusätzlichen Parkraum profitierten – Befürchtet wird allerdings selbst von Unternehmern, dass Parkgebühren Kunden eher abschrecken werden.
Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwoch, 22.3.2017, 18 Uhr, im Raum 260 im städtischen Siebengebirgsgymnasium.
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