Bad Honnef – Der Herbst hat mittlerweile nicht nur kalendarisch Einzug gehalten, auch das Wetter gestaltet sich aktuell entsprechend wechselhaft. Die Pflanzen zeigen sich ebenfalls zunehmend herbstlich – phänologisch betrachtet ist Vollherbst.
Der Herbst hat bei uns mittlerweile Einzug gehalten und dies nicht nur meteorologisch und seit vorgestern (23.09.) kalendarisch, sondern natürlich auch im Hinblick auf die Pflanzenwelt – also phänologisch gesehen. In der Phänologie werden die Jahreszeiten mit Hilfe der Wachstumsphasen ausgewählter Pflanzenarten bestimmt. Im Gegensatz zur kalendarischen Definition, bei der der Sonnenstand den Beginn der einzelnen Jahreszeiten bestimmt und damit wenig Variabilität aufweist, hängen die phänologischen Jahreszeiten von den Entwicklungsstadien der Pflanzenwelt ab, also vom Blühbeginn, dem Beginn der Blattentfaltung, dem Reifegrad der Früchte und schließlich im Herbst von der Laubverfärbung und dem Laubfall. Mit Hilfe dieser sogenannten Leitphasen unterschiedlicher Pflanzenarten werden Frühling, Sommer und natürlich auch der Herbst jeweils in 3 Phasen unterteilt. Um feststellen zu können, wann und wo die entsprechenden Wachstumsphasen auftreten, gibt es ein deutschlandweites Netzwerk meist ehrenamtlicher Beobachter. Entsprechende Grafiken zur aktuellen Pflanzenentwicklung können auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes im Bereich Fachnutzer und Freizeitgärtner abgerufen werden.
Der phänologische Herbst wird in Früh-, Voll- und Spätherbst unterteilt. Während der Frühherbst bereits etwa Mitte/Ende August beginnt und z.B. durch die Fruchtreife des Holunders bestimmt wird, befinden wir uns aktuell schon im Vollherbst. Dieser ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass die Früchte der Stieleiche oder Rosskastanie, späte Birnensorten oder auch Weinreben reif sind. Im weiteren Verlauf beginnt hierzulande die Blattverfärbung einiger Baumarten oder auch die Nadelverfärbung der Lärchen.
Der Spätherbst wird dann beispielsweise durch die Verfärbung der Blätter der Stieleiche gekennzeichnet, im vieljährigen Mittel tritt dies etwa Mitte Oktober ein. Den Verlauf der phänologischen Jahreszeiten kann man auch anhand der sogenannten phänologischen Uhr (siehe Abbildung unterhalb dieses Textes auf www.dwd.de/tagesthema oder im Bereich der Fachnutzer und Freizeitgärtner) verfolgen, die zum einen den phänologischen Jahresverlauf im vieljährigen Mittel als auch den des aktuellen Jahres zeigt.