Bad Honnef – Im Januar organisierte die Stadt Bad Honnef ein (virtuelles) Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung und des ADFC Bonn/Rhein-Sieg e.V. Bürgermeister Otto Neuhoff, Erster Beigeordneter Holger Heuser, Geschäftsbereichsleiter Städtebau Fabiano Pinto, Wirtschaftsförderin Johanna Högner und Mobilitätskoordinatorin Kathrin Schmidt diskutierten gemeinsam mit Bernhard Steinhaus, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge und zwei ADFC-Planern über die derzeitige Situation.
Mit der Strategie der Stadt Bad Honnef und der Umsetzung in ersten Projekten wird das Ziel verfolgt, den Fahrradverkehr attraktiver, sicherer und erlebbar für alle Bad Honneferinnen und Bad Honnefer zu machen. Außerdem präsentierte die Stadt die Maßnahmen der zwei in der Umsetzung befindlichen Förderanträge „Radwende“ und „Unterwegs nach Rad Honnef“ sowie den aktuellen Stand des Radverkehrskonzeptes.
Der ADFC begrüßte ausdrücklich die eingeleiteten Planungen und Maßnahmen und die hierfür entwickelte Konzeption der Stadt Bad Honnef, die unter anderem modellhafte Gestaltungen für sicherere Kreuzungen, das Einrichten von Fahrradstraßen, das Beseitigen unnötiger Poller und Umlaufsperren auf Radverkehrswegen und die Schaffung eines leicht nutzbaren Radfahr-Routennetzes umfasst.
Der ADFC stellte sein Radpendlerrouten-Konzept für die Verbindung Beuel–Bad Honnef vor. Im Dezember 2020 hatte der ADFC nach eingehender Befahrung unter Leitung von Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, das Konzept fertiggestellt. Dies wurde im Dezember der Stadt Bad Honnef, den Fraktionen im Stadtrat sowie der Presse übermittelt.
Ein ADFC-Radpendler-Konzept strebt, ungeachtet der touristischen Bedeutung der Route, einen Ausbauzustand an, der für das zügige alltägliche Berufspendeln (20km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) mit dem Fahrrad geeignet ist.
Für Bad Honnef heißt dies aus Sicht des ADFC in erster Linie:
- den Rheinuferradweg „Am Steinchen“ bis zur Stadtgrenze Königswinter entsprechend voll aufzuwerten (dies ist bereits Gegenstand des o.g. Förderantrags der Stadt Bad Honnef),
- eine alternative Verkehrsführung an der Endhaltestelle Linie 66 und die bahnparallele konfliktfreie Führung unter dem Honnefer Kreuz,
- eine Änderung der Verkehrsführung an der Lohfelder Straße.
Die Vorschläge stießen auf großes Interesse und könnten in die Planungen der Stadt einbezogen werden. Eine politische Befassung im Rahmen des Radverkehrsthemas insgesamt wird nun der nächste Schritt sein.
Darüber hinaus wurden die mangelhaften Zustände „Am Saynschen Hof“, für die die Stadt derzeit mit der Planung befasst ist, sowie die mittlerweile teilweise behobene mangelnde Verkehrsführung an der Kreuzung Linzer/Menzenberger Straße erörtert.
Weiterhin sagte der ADFC die Teilnahme am „Bad Honnefer Fahrradfestival“, geplant für August 2021, zu. Aufgrund der gemeinsamen Intention der Stadt Bad Honnef und des ADFC, den Radverkehr zu fördern und damit einen Beitrag zur Klimawende zu leisten, wurde vereinbart, in einzelnen anstehenden Abstimmungen auf kurzem Weg zusammenzuarbeiten.
ADFC und Bürgermeister Neuhoff sind sich einig, dass die von der Stadt geplante Beteiligung der breiten Öffentlichkeit bei der Ausgestaltung der anspruchsvollen Verkehrswende in Bad Honnef essentiell ist, da alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer “mitgenommen“ werden müssen. Bürgermeister Neuhoff bedankte sich für das Engagement des ADFC. In seinem Abschlussplädoyer betonte er: „Das Thema Verkehrswende ist sehr zentral. Daher sollten wir grundsätzlich neue und andere Denkweisen einnehmen, um etwas zu bewegen. Wir wollen bei der Verkehrsplanung von der auto- zu einer polyzentrierten Sichtweise wechseln und damit den Radverkehr stärken. Der Austausch hat gezeigt, dass Stadt und ADFC an der Stelle gemeinsam unterwegs sind.“
Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Bad Honnef und des ADFC