Bad Honnef – Der Rhein führt derzeit außergewöhnlich wenig Wasser. Am Pegel Oberwinter wurde am Montagabend um 18 Uhr ein Stand von lediglich 109 Zentimetern gemessen. Experten sehen den Grund für die niedrigen Wasserstände vor allem in der ausbleibenden Schneeschmelze.
In den klassischen Winterregionen fällt immer weniger Schnee, sodass beim Tauwetter nur geringe Mengen an Wasser in die Flüsse gelangen. Zudem fehlt der Regen, der die Pegel hätte steigen lassen können. Da auch für die kommenden Tage keine Niederschläge vorhergesagt sind, dürfte sich die Situation weiter zuspitzen.
Wirtschaftliche Auswirkungen gravierend
Die niedrigen Pegelstände haben bereits erste wirtschaftliche Folgen. Wie die BILD-Zeitung berichtet, müssen Schiffe auf dem Rhein ihre Ladung drastisch reduzieren. Teilweise sind nur noch 40 bis 50 Prozent der üblichen Kapazitäten möglich.
Der Klimatologe Dr. Karsten Brandt warnt in der BILD vor den Konsequenzen: „Es sind derzeit sehr niedrige Pegelstände. Die Schifffahrt könnte Probleme bekommen. Die Transportkapazitäten am Rhein könnten wegfallen. Der Pegel am Rhein ist so niedrig wie sonst im Spätsommer oder Herbst.“
Klimawandel als Ursache?
Experten sehen in den extremen Pegelschwankungen eine Folge des Klimawandels. Die zunehmende Erderwärmung führt zu geringeren Schneemengen in den Alpen und anderen Hochlagen, wodurch weniger Schmelzwasser in die Flüsse gelangt. Zudem häufen sich lange Trockenperioden, die die Pegelstände zusätzlich sinken lassen.
Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte der Rhein künftig immer häufiger extreme Wasserstände aufweisen – sowohl in Form von Hoch- als auch Niedrigwasser. Dies stellt die Binnenschifffahrt vor wachsende Herausforderungen und zwingt Wirtschaft und Politik zum Handeln. Mögliche Maßnahmen könnten vertiefte Fahrrinnen oder alternative Transportwege sein.
In den kommenden Wochen bleibt die Entwicklung der Pegelstände genau zu beobachten. Ohne ergiebigen Regen dürften die Probleme auf dem Rhein weiter zunehmen.