Bonn/Rhein-Sieg – Am Neujahrstag blickt die Bonner Polizei auf eine einsatzintensive Silvesternacht 2022/2023 zurück. In der Zeit vom 31.12.2022, 20:00 Uhr, bis zum 01.01.2023, 06:00 Uhr, gingen bei der Einsatzleitstelle der Bonner Polizei 298 Notrufe und Meldungen ein.
Gemeldet wurden dabei insgesamt 24 Ruhestörungen und 15 Körperverletzungsdelikte. In 18 Fällen meldeten Bürgerinnen und Bürger missbräuchlichen Gebrauch von Pyrotechnik. Neun Personen mussten die Nacht zur Verhinderung von Straftaten im Polizeigewahrsam verbringen.
In Bonn-Medinghoven wurde gegen 00:05 Uhr ein Müllcontainerbrand gemeldet, nachdem Jugendliche dort Böller hineingeworfen hatten. Bei Eintreffen der alarmierten Feuerwehr und Polizei wurden die Einsatzkräfte von einer größeren Personengruppe mittels Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. Daraufhin wurden zahlreiche Einsatzkräfte unter anderem auch der Einsatzhundertschaft entsandt, woraufhin sich die Personengruppe auflöste und entfernte. Vor Ort wurden schließlich mehrere brennende Müllcontainer festgestellt, hierdurch wurden auch ein Pkw sowie die Fahrbahndecke beschädigt. Die Brände wurden von der Feuerwehr gelöscht. Nach bisherigem Sachstand wurde niemand verletzt. Einer der Aggressoren (19) wurde vorläufig festgenommen. Es wurden Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs aufgenommen.
Auf der Kennedybrücke in der Bonner Innenstadt sammelten sich gegen Mitternacht rund 2.000 Personen, um den Jahreswechsel zu feiern und den vom Feuerwerk illuminierten Nachthimmel zu betrachten. Die Brücke war daher wieder zwischen 23:30 Uhr und dem Abschluss der Reinigungsmaßnahmen gegen 02:35 Uhr für den Fahrzeug- und Schienenverkehr gesperrt worden.
Zum Jahreswechsel standen auch wieder Alkohol- und Drogenkontrollen auf den Straßen in Bonn und der Region im Fokus. Bereits am frühen Samstagabend fiel dabei unter anderem ein 46-Jähriger am Berliner Platz in der Bonner City auf, dessen freiwillig durchgeführter Drogenschnelltest positiv auf Kokain und Amphetamin reagierte. Nach der Entnahme einer Blutprobe auf der Wache Innenstadt wurde ihm die Weiterfahrt untersagt.
Die in dieser vorläufigen Einsatzbilanz dargestellten Kriminalitätszahlen können sich noch verändern und stehen unter dem Vorbehalt, dass noch weitere Anzeigen bei der Bonner Polizei eingehen oder im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen.
60 Brandeinsätze für Feuerwehr und Rettungsdienste
In der Nacht zum Jahreswechsel rückten Feuerwehr und Rettungsdienst der Bundesstadt Bonn, zwischen 19 Uhr und 7 Uhr, zu 60 Brandeinsätzen, 3 technischen Hilfeleistungen und 81 Rettungsdiensteinsätzen aus.
Die Feuerwehr wurde zu zahlreichen Kleinbränden alarmiert, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilten. Hierbei handelte es sich in der Regel um, Brände von Hecken, Mülltonnen oder Containern. Unter anderem wurden wir auch zu folgenden Einsätzen alarmiert:
Alter Heerweg Duisdorf, Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte eine Hecke auf ca. 10m. Die Hecke konnte durch einen Trupp unter Pressluftatemgeräten mit einem Löschrohr abgelöscht werden. Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr wurde die Ausbreitung auf das benachbarte Gebäude verhindert. Es waren 18 Einsatzkräfte der Freiwilligen Löscheinheit Duisdorf und des Führungsdienstes beteiligt.
Europaring: Auf dem Europaring standen mehrere Mülltonnen und Gegenstände auf einem Balkon in Brand. In dem Bereich beschossen sich ca. 40 Personen mit Feuerwerkskörpern und Steinen. Bei Eintreffen der Feuerwehr wurden die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik und Steinen gezielt beschossen und beworfen. Die Einsatzkräfte waren gezwungen sich zunächst zurückzuziehen. Nur mit Unterstützung einer Einsatzhundertschaft der Polizei, konnten die Löschmaßnahmen fortgesetzt werden. Glücklicherweise sind keine Verletzten zu beklagen. Am Fahrzeug der Feuerwehr entstand ein Sachschaden Es waren 18 Einsatzkräfte der Löscheinheit Duisdorf, ein Tanklöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr von der Wache Innenstadt und der Führungsdienst beteiligt.
Bahnhofstraße: Hier wurde Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert, weil Anwohner Brandrauch im Treppenraum eines Mehrfamilienhauses meldeten. In einer der Wohnungen hatte eine Matratze gebrannt. Durch einen Trupp unter Atemschutz wurden Nachlöscharbeiten durchgeführt und das Gebäude mit einem Lüfter entraucht. Insgesamt wurden drei Personen durch die Feuerwehr ins Freie geführt. Verletzt wurde niemand. Im Einsatz waren die Löscheinheit von der Innenstadtwache, sowie die Löscheinheiten aus Duisdorf und Lengsdorf, der Führungsdienst und ein Rettungswagen zum Eigenschutz.
Innenstadt: In einem Bonner Club klagten mehrere Personen über Reizungen von Augen und Atemwegen, nachdem ein Gast Reizgas versprüht hatte. Nach Erkundung der Lage vor Ort, wurden insgesamt vier Personen durch den Rettungsdienst versorgt. Im Einsatz waren zwei Rettungswagen und ein Notarzt.