Bad Honnef | Mehr als 100 Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten sind nicht gegen Masern, Windpocken und Röteln geimpft. SPD und Bürgerblock wollen schnell und unkonventionell helfen.
Aufgrund der aktuellen Lage sei es aus Sicht der Parteien notwendig, unbürokratisch zu handeln.
„Wir wollen mit der Impfung dafür sorgen, dass diese Kinder schnell geschützt sind. Uns ist wichtig, dass sie den identischen Impfschutz genießen wie unsere Kinder“, so Guido Leiwig, Vorsitzender der SPD und sein Vorstandskollege Christoph Kramer vom Bürgerblock.
Kramer und Leiwig gehen davon aus, dass zwischen € 3.000 und € 3.500 benötigt werden, um alle Kinder impfen zu lassen. „Wir werden die Honnefer Kinderärzte mit an Bord nehmen, damit sie die Impfungen durchführen. Jeder Euro ist uns von Herzen willkommen“, so die Vorsitzenden.
Die ersten Spender sind die AWO Bad Honnef (300 Euro) und SPD-Vorsitzender Guido Leiwig (100 Eur). Honnef heute wird vom Anzeigenerlös des Monats März (Print und Internet) zehn Prozent für die Aktion zur Verfügung stellen.
Spenden bitte auf folgendes Konto der AWO:
DE10 3805 1290 0000 5955 95 bei der Stadtsparkasse Bad Honnef
Verwendungszweck: Kinderimpfung
Wir Honnefer Kinder- und Jugendärzte (und zwar alle) sind sehr irritiert über diesen Spendenaufruf von SPD und Bürgerblock. Selbstverständlich wird jedes Asylbewerberkind von uns nach den geltenden Impfempfehlungen in Deutschland geimpft, wie es auch im Asylbewerberleistungsgesetz geregelt ist.Diese Leistung bekommen wir ganz regulär vergütet, der Impfstoff wird vom Kostenträger übernommen. Dazu braucht man uns also nicht ins Boot zu holen – hätte aber vielleicht vor so einer Aktion, bei der auch noch zu Spenden aufgerufen wird, nachfragen können. Bei der Zahl 100 fehlt allerdings auch der Ortsbezug – vielleicht geht es gar nicht um Bad Honnef? Hier gibt es diese 100 Kinder jedenfalls nicht.
Dr. Beate Schaaf
Dr. Thilo Schmalbach
Dr. Corinna Fortrie
Jörg Heyne