Bad Honnef – Wer in der Honnefer City wohnt, hat schlechte Karten, wenn es ums Einkaufen von Lebensmitteln geht. Neben den Fachgeschäften und dem Wochenmarkt gibt es nur den Discounter Netto in der Bahnhofstraße als Vollsortimenter. Ein bisschen dürftig für eine Badestadt.
Projekte auf dem Penatengelände in Rhöndorf oder im Postgebäude sind vorerst gescheitert oder noch nicht zustande gekommen. Die SPD Bad Honnef will nun von der Stadt wissen, wie es mit einem Vollsortimenter weitergeht. Besonders wegen der älteren Menschen sei ein solches Angebot wichtig, da die keine weiten Wege zum Einkaufen zurücklegen könnten, insbesondere nicht mit gefüllten Taschen.
Die Stadt verströmt Zuversicht. In einer Mitteilung informiert sie, dass nach ihrem Kenntnisstand auf dem Gelände der Post nach wie vor ein Vollsortimenter realistisch sei. Der Eigentümer plane das neue Gebäude mit einem entsprechenden Raumangebot, 2023 sei mit der Umsetzung zu rechnen. Das Projekt werde von der Stadt unterstützt, nicht nur weil es wichtig für die Bevölkerung sei, sondern auch, weil es einen wichtigen „Anker“ für die Innenstadtentwicklung bedeute.
Auch in Rhöndorf will die Stadt nach wie vor einen Nahversorger installieren, das sei „erklärte Zielsetzung“. Sie hält es weiterhin für möglich, die planerischen Voraussetzungen auf dem Penatengelände zu schaffen. „Die Realisierung wäre nach dem 2. Änderungsplan im Falle eines erfolgreichen Berufungsverfahrens möglich oder aber auch über den derzeit anwendbaren 1. Änderungsplan nach einem vereinfachten Änderungsverfahren“, so die Verwaltung. Das Verwaltungsgericht Köln hat den Bebauungsplan für einen Vollsortimenter 2020 gekippt.
Interessant: Bei der Frage der Sozialdemokraten zur besseren Versorgung der älteren Bürger teilt die Stadt mit, dass die Wirtschaftsförderung unter anderem zur Erleichterung der Versorgung der älteren Bürger das Kiezkaufhaus etabliert habe. Auf der Website des Kiezkaufhauses ist unter „Warum gibt es das Kiezkaufhaus?“ Folgendes zu lesen: „Das Kiezkaufhaus ist für uns eine Herzensangelegenheit, die aus dem Ärger über den allgemeinen Trend hin zum Online-Shopping entstanden ist. Außerdem aus einem klaren Wunsch der Bad Honnefer Einzelhändler, dem Online-Handel mit einer lokalen Plattform zu begegnen und allen (!) einen weiteren Vertriebskanal anzubieten“.
Konkrete Zahlen zur Nutzung und Wirtschaftlichkeit des geförderten Projekts hat die Stadt auf Anfragen von „Honnef heute“ bislang nicht mitgeteilt.
Mehr: Ratssitzung, 28.10.2021, 18:00 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses, Rathausplatz 1