Bestimmte Meldungen sind schwer zu ertragen. Die Pressemitteilung über die zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte des Rhein-Sieg-Kreises ist so eine, bei der es einem extrem schwer fällt, sich nicht vor lauter Wut die Zähne auszubeißen.
Hier muss nicht erwähnt werden, welchen Wert die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für die Gesellschaft haben; hier muss nicht erwähnt werden, welche Entbehrungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste tagtäglich in Kauf nehmen, um Bürgerinnen und Bürger zu schützen und vor großem Leid zu bewahren; hier muss nicht erwähnt werden, was solche Übergriffe für die aufwändige Anwerbung von neuen ehrenamtlichen Kräften bedeuten.
Gewalt gegen Rettungskräfte geht gar nicht. Solche Absurditäten stellen zudem die Demokratie in Frage. Was sind das für Menschen, die mit ihrem unterirdischen Sozialverhalten dieses Risiko eingehen?
In der Meldung heißt es, oft seien Alkohol und andere Drogen mit im Spiel. Das kann keine Entschuldigung sein. Wenn Rauschmittel dazu führen, dass das Rettungswesen immer mehr einer Gewaltgefahr ausgesetzt ist, dann muss der Gesetzgeber vielleicht einmal über die verminderte Schuldfähigkeit berauschter Täter nachdenken. Oder andere, vielleicht sinnvollere Maßnahmen treffen.
Den Begriff Deeskalation mag man in solchen Zusammenhängen auch nicht mehr wirklich hören. Die Wut nur in sich hineinfressen, macht krank. Wer hilft einem dann, wenn es keine Rettungskräfte mehr gibt. – Ok, das geht jetzt zu weit, aber es wird trotzdem nicht gestrichen.