Otto Superstar. Noch nie in der Politik gewesen und dann dieses Wahnsinns-Ergebnis. Das hat er nicht nur seiner Kompetenz zu verdanken, sondern auch seinem inhaltlich am besten geführten Wahlkampf, seinem Wahlkampfteam und den Zuträgerparteien.
Doch gerade die Unterstützer könnten ihm in der Stichwahl zum Verhängnis werden.
Zu unterschiedlich sind die politischen Ansätze. Während es Otto Neuhoff nicht nur um die wirtschaftliche Konsolidierung sondern auch um ein Bad Honnef mit Visionen geht, dreht sich beim Bürgerblock und bei der FWG das meiste um Hoch- und Tiefbau. Der Bürgerblock hat für sich noch das Thema Sicherheit und Sauberkeit reserviert, kommt da aber auch nicht richtig weiter.
Die FDP macht eigentlich zu einem kleinen Teil einen properen Eindruck, kennt die Gesamtpartei aber ihr eigenes Profil? Interkommunale Zusammenarbeit ist ein Steckenpferd der Blau-Gelben – ein wichtiges, aber kein über kurz oder lang erfolgversprechendes. Harte innerparteiliche Auseinandersetzungen sind zu erwarten, wenn nicht sogar Grabenkämpfe.
Und auch bei den Grünen hat eine Findungsphase begonnen. Strippenzieher Burkhard Hoffmeister will in den Kreistag, wird jetzt Klaus Wegner der Vordenker? Dahinter oder davor steht noch eine: Gabriele Clooth-Hoffmeister. Vorteil der Grünen: Die Dauervision Umwelt. Das Thema halten sie in Bad Honnef alleine besetzt. Trotz ihrer Haltung zu Selhof Süd.
Zündstoff genug. Der wird nicht gleich in den nächsten 14 Tagen bis zur Stichwahl hochgehen. Aber natürlich wird Bäd Ottos Finalgegner noch einmal die Verlässlichkeitsfrage hinsichtlich seiner Unterstützer stellen. Nicht unberechtigt.
Es ist also noch gar nicht so sicher, ob sich ein solcher Kantersieg wiederholen lässt. Die Frage ist: Wer von den Sebastian Wolff-Wählern wandert jetzt wohin? Und: Wer schafft es, in den nächsten zwei Wochen glaubwürdig zu bleiben?