Bad Honnef. Ganz schön jeck! Vor 90 Jahren kamen vier Unkeler auf die Idee, mit einer Eisscholle von Unkel nach Köln zu schippern. Die Abenteurer Heinrich Küsters, Josef Flohr sowie Johann und Daniel Vollmer schafften es, liefen aber zunächst bei Bad Honnef auf Grund. So notierte es der frühere Journalist Hermann-Josef Fuchs, der 2004 verstarb.
Demnach stauten sich im strengen Winter 1929 die Eisschollen in Höhe der Unkeler Pfarrkirche so dicht, dass Mutige das gegenüberliegende Rheinufer erreichen konnten. Richtig abenteuerlich war allerdings das Vorhaben von Küsters, Flohr und den Vollmers, die sich unbedingt vor dem Dom als tollkühne Jungs aus Unkel präsentieren wollten.

„Man wartete einen günstigen Zeitpunkt ab. Klares, sonniges Wetter und wenig Treibeis waren die Voraussetzungen für den Start des Unternehmens. Die vier bestiegen eine eigens für diese Reise hergerichtete dicke Eisscholle. Eine Bank, ein Ofen zum Aufwärmen, eine Fahne mit Schild Gruß aus Unkel und die Enterhaken waren die einzigen Utensilien, die die Eisschollenfahrer mitnahmen“, schrieb Fuchs für das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler.
Trotz der „komfortablen“ schien die Tour bereits bei Bad Honnef ein jähes Ende zu nehmen. Der Chronist schrieb: „In Bad Honnef gerieten die vier Mutigen mit ihrer Scholle auf Grund“. Allerdings bekamen sie sie wieder flott und erreichten sogar ihr Ziel, wenn auch die Hafenpolizei schon parat stand. Hier die ganze Geschichte.
Letzter Eisgang vor 56 Jahren
Auf der Seite des Virtuellen Brückenhofmuseums ist zu lesen, dass es im Winter 1962/63 den letzten Eisgang auf dem Rhein gegeben hat. Die lange Frostperiode hatte offensichtlich für eine tragfähige Eisdecke gesorgt. Wer noch Fotos von dem Ereignis im Raum Niederdollendorf, Königswinter-Altstadt, Rhöndorf, Honnef und Unkel hat, kann sie gerne dem Virtuellen Brückenhofmuseum zukommen lassen.