Bad Honnef – Im November 2023 verschickte der Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald aus Bad Honnef eine Pressemeldung, in der er ankündigte, dass Bad Honnef vom Land im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ 248.892 EUR Fördergelder erhalten werde. “Durch das Landesprogramm soll der Leerstand in der Bad Honnefer Innenstadt reduziert werden. Konkret können die leerstehenden Ladenlokale durch das Programm zu einer reduzierten Miete angeboten werden, sodass Gründerinnen und Gründer mit ihren Ideen und Projekten einsteigen können und damit zu einer Revitalisierung beitragen.“
Honnef heute wollte wissen, was bislang – außer einer Geschäftsverlagerung innerhalb der Innenstadt – erreicht wurde.
Seit April laufe eine umfangreiche Kampagne, um mögliche neue Geschäftsleute für Bad Honnef zu gewinnen, teilt Pressesprecher Thomas Heinemann mit. „Wir hatten bisher acht ausführliche Bewerbungen inkl. Business-Plan von InteressentInnen“. Derzeit stehe die Stadt mit zwei InteressentInnen und jeweils den entsprechenden EigentümerInnen in den finalen Verhandlungen. Die Verwaltung sei hinsichtlich einer baldigen Vertragsunterzeichnung zuversichtlich.
Die Planungen der InteressentInnen seien langfristig und nicht nur auf zwei Jahre ausgelegt, erklärt Heinemann. Das würde der strategischen Zielsetzung der Stadt Bad Honnef entsprechen, die die zeitliche Lage des Förderprogramms auf die Entstehung der geplanten Großflächen am Saynschen Hof ausgerichtet hat. So könne die gestiegene Attraktivität der Innenstadt Bad Honnefs die Erfolgschancen der Neuansiedlungen deutlich erhöhen.
Wann jedoch mit den Bauarbeiten am Saynschen Hof/Fußgängerzone (Piazza Verde Prima) begonnen werden kann, ist weiterhin unklar. Die Soif Consulting, die das Projekt umsetzen will, konnte sich auch Dienstag nicht auf einen konkreten Termin festlegen. Es sind Bauplanänderungen vorgenommen worden, heißt es aus Siegburg. Man will nachhaltiger bauen und statt Beton auch vermehrt Holz (Holzständerbauweise) verwenden. Auf die Umsetzung eines geplanten Co-Working-Space soll verzichtet, die Tiefgarage entgegen früheren Planungen nun mit einem moderneren Funktionssystem ausgestattet werden, sodass sie von mehr Fahrzeugen genutzt werden kann. Soif Consulting warte noch auf die Genehmigung durch die Stadt, dann könne es losgehen.

Erfreulich für die Innenstadt: Das frühere Friseurgeschäft Plag in der Hauptstraße, gegenüber der Volksbank, hat einen Interessenten gefunden. Und auch in die Geschäftsräume des früheren AWO-Ladens Jacke wie Hose in der Bahnhofstraße 22a kehrt bald Leben ein. Dort eröffnet eine Postagentur. Und der Inhaber ist offensichtlich ein richtiger Karnevalsjeck (dazu später mehr). Zwei Leerstände weniger.
