Welche Wahlwerbung ist am überzeugendsten?

Bad Honnef – Klar, Wahlwerbung muss sein. Was wäre für Politiker*innen vor Wahlen die Alternative, um auf sich und seine politischen Ziele aufmerksam zu machen?

Insgesamt gelingt das den Bad Honnefer Parteien und Kandidat*innen doch diesmal ganz gut. Bei den Plakaten reißt sich zwar keine Partei ein Bein aus; wie meistens: eher weniger kreative Slogans und Bildmotive wie gehabt. Aber immerhin sind fast alle politischen Bad Honnefer Gruppierungen, die auch in den kommenden Jahren eine Rolle spielen wollen, online vertreten – mit mehr oder weniger attraktiven Auftritten.

Überrascht ist „Honnef heute“ nach wie vor vom Bürgerblock. Dessen großformatige Plakate sind im Stadtbild kaum zu übersehen. Allerdings gabs auch Knatsch, denn die „Riesendinger“ brauchen Platz. Und da wurde auch schon mal das ein oder andere Plakat der Konkurrenz einfach verschoben.

Auch online ist der Bürgerblock passabel vertreten, vorneweg Stefan Krahe, der kaum einen kritischen Kommentar auf Facebook unkommentiert lässt. Aber auch Stefan Scharfenstein gibt zu erkennen, dass womöglich beim Bürgerblock eine neue politische Zeitreise beginnt. Er erinnert unter anderem an die Einbahnstraßen-Ring-Karrée-Lösung in der City, an Parkraum für Dauerparker (womit ja wohl hoffentlich die autofahrenden Bad Honnefer SteuerzahlerInnen gemeint sind, die aus der Parkzone A vertrieben wurden und nun an leeren Parkplätzen vorbeifahren müssen, um nach der dritten Runde ein Plätzchen in der Zone B zu finden) und will Abstellmöglichkeit für Fahrräder in allen Ortsteilen. Vor nicht allzu langer Zeit forderte die Bürgerpartei noch einseitig automobilorientiert Parkplätze für Kurzparker vis-à-vis von Vierkotten.

Die CDU-Plakate hängen nun auch. Vor allem aber glänzen die Christdemokraten mit ihren vielen Aktionen: Stadtrundgang, Waldbegehung, Wahlkreisrundgang …  – Oft mit im Schlepptau: der Bürgermeister. Er ist ihr Kandidat. Auf seiner Website zeigt Otto Maximilian Neuhoff 12 schicke Videofilme, mit denen er einen Teil der Ergebnisse der letzten 6 Jahre Kommunalpolitik Bad Honnef präsentiert. Überhaupt ging es in der Vorwahlzeit bei ON Schlag auf Schlag mit Erfolgsmeldungen und Erfolgsbroschüren. Als sei alles exakt auf den Tag X hin geplant worden.

Bei den Pressemeldungen aus dem Rathaus muss man schon mal genauer hingucken, wenn es da beispielsweise heißt: „Bürgermeister Otto Neuhoff greift der lokalen Wirtschaft unter die Arme …“. Als ob er sein eigenes Geld dafür einsetzen würde. Könnte er natürlich. Die Steuergelder fließen ja verlustreich ins Kiezkaufhaus.

Einen kleinen viralen Leckerbissen hat Sebastian Wolff kreiert. Der Bürgermeisterkandidat vergangener Jahre erklärte meisterhaft per Video die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit seines Wahlplakates – also des Materials. Das war Spitze und man hätte so eine Aktion eigentlich von den Grünen erwartet.

Videomäßig sind auch die Sozialdemokraten gut vertreten. Zu verschiedenen Themen äußerten sich neben Bürgermeisterkandidat Klaus Munk einige Wahlbezirkskandidat*innen. Und ein klasse Demokratiewerkzeug stellte Klaus Munk zusätzlich mit seiner Website zukunft-badhonnef.de zur Verfügung, Dort kann sich jeder zu lokalen Themen äußern, die ihm am Herzen liegen. Warum hat Otto Maximilian ein solches Online-Forum nicht zu Beginn seiner Amtszeit eingerichtet? Immerhin war sein Leitthema vor den Wahlen 2014 der „Dialog“. Aber digital läufts halt nicht so gut in der Badestadt.

Eine Menge gelernt beim Onlinemarketing haben die Grünen. Während sich jahrelang auf ihrer Website kaum etwas tat, führt das Onlinemarketing zu mehr Aufmerksamkeit. Man spürt die Handschrift der Jungkandidat*innen und der zuständigen Agentur.

Und was ist mit der German Mut-Partei FDP? Die Freien Demokraten haben sich nun ebenfalls entschlossen, am Wahlkampf teilzunehmen, wenn auch so manches Plakat ziemlich flau wirkt. Auf der Website ist Martina Ihrig Ansprechpartnerin. Sie hat sich aus dem Rat wegen ihres schlechten Listenplatzes  zurückgezogen. Wir warten da noch auf die genauen Hintergründe über den „Fall“ Martina Ihrig, die uns die Honnefer Wochenzeitung versprochen hat. Mittlerweile wurde aus dem „Fall“ ein „Rückzug“ (http://diebadhonnefer.de/der-fall-martina-ihrig/). Ist jetzt vielleicht nicht mehr so interessant.

Welche Bad Honnefer Partei macht für Sie die beste Wahlwerbung?

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