Bad Honnef – Es war kein Schlüsselspiel gegen den Tabellenvierten Porz, aber etwas Zählbares hatte sich der HFV schon erhofft. Und ein Punkt wäre sicherlich im Bereich des Möglichen gewesen, hätten die Gäste nicht noch so ein aus Gastgebersicht überflüssiges Tor erzielt. Die Situation im Heim-Strafraum knapp zehn Minuten vor Spielende war eigentlich unter Kontrolle, dann kam der Ball doch noch zu dem Porzer Hossein Tasoji und der verwandelte zum 3:1.
Bis dahin hatten sich die Grün-Weißen gut geschlagen. Dass Porz eine Nummer größer (oder teurer) als Honnef ist – klar. Aber mit der klugen Taktik, mit der auch Kleine Große oft zur Verzweiflung bringen, lag der HFV bis zur 83. Minute mit 1:2 gut im Rennen: nur nicht blind nach vorne, besonnen bleiben, hinten dicht machen – und an das Gute glauben.
In der ersten Hälfte hatten die Grün-Weißen ein paar Torchancen. Kurz vor dem Pausenpfiff holte Tobias Reuter einen Elfer raus. Mit 1:2 ging es in die Kabine. Die Basis für einen mentalen Vorteil war also gelegt. Und lange hielten die Honnefer das Ergebnis, hatten auch in den zweiten 45 Minuten Möglichkeiten, ins Netz zu treffen. Bis auf einen klasse Freistoß, der knapp über die Latte zischte, drohte aber für den gegenerischen Schlussmann Dominique Mittenzwei keine große Gefahr.
Aber auch in der Hälfte der Badestädter brannte es nicht dauerhaft lichterloh. Nur einmal musste Nicolas Tischler mit einer refelexartigen Reaktion den Ball über das Tor lenken. Super. Die Ecke für Porz brachte nichts ein.
Schade, dass Honnef mehrfach ein wenig unpräsise spielte und so den Gegner in einen Vorteil brachte. Porz machte das klug, hielt den Ball oftmals sicher in den eigenen Reihen, um dann mit einem gekonnten Pass nach außen oder in die Spitze seine Chance zu suchen.
Also, wie war das jetzt mit der Aussage „Wir hatten sie am Rande“? „Natürlich nicht am Rande einer Niederlage“, klärte HFV-Trainer Benni Krayer nach dem Schlusspfiff auf. Die wären schon stärker gewesen, die Porzer.
Aber oftmals sei es halt so, dass ein Favorit, wenn er gegen den Tabellenletzten zu einem solchen Zeitpunkt nicht klar führt, unsicher wird und somit anfälliger für ein Gegentor ist.
Psychologie also. Mit der hat es diesmal nicht geklappt. Schlimm ist das nicht. Wichtiger ist das kommende Spiel am nächsten Sonntag in Wachtberg. Die Voreifler sind im Abstiegskampf ein direkter Konkurrent der Grün-Weißen und haben heute ihr Spiel gegen Endenich knapp verloren. Im Gegensatz zum anderen Konkurrenten Altenberg. Der schickte heute ausgerechnet den Honnefer Lokalrivalen Oberpleis 2:0 nach Hause. Gut wiederum, dass Spich verloren hat. Denn um den 13. (Nichtabstiegs)Platz, den die Spicher momentan einnehmen, wird es letztlich gehen.
Wachtberg muss also am kommenden Sonntag geschlagen werden, weiß auch Benni Krayer, der, wie er heute erneut bekannte, davon überzeugt ist, dass sein Team 1000-prozentig nicht absteigt. Warum: „Weil ihr es seid“, sagt er zu den Jungs. Geschäftsführer Frank Breidenbend würde es so formulieren: „Auf, ihr Grünen!“
Mit 0:5 unterlag Sonntagmittag die zweite Mannschaft des HFV dem Tabellendritten TuS Birk. Vier Tore fielen in der zweiten Hälfte.