Wunderbar – HFV spielt nach Trainerdusche meisterlich

Bad Honnef | „Derby-Sieger“, jubilierten die Spieler des FV Bad Honnef nach dem Abfiff des Lokalderbys TuS Oberpleis gegen den HFV heute Abend im Oberpleiser Basalt-Stadion. Nach einer 1:0-Führung der Gastgeber zur Halbzeit, gingen die Honnefer zum Schluss als Sieger vom Platz. Mit 4:1 rangen sie unter den Augen von Landrat Sebastian Schuster den Tabellendritten nieder.

„Was soll ich machen?“ klagte Trainer Lothar Paulsen Tage vor der Partie. Bis auf Deniz Millitürk sind alle etatmäßigen Stürmer verletzt. Manch ein Trainer hätte unter solchen Umständen seine Taktik lieber auf Deffensive umgestellt. Doch von Hasenfußball hält Paulsen nicht viel, beorderte stattdessen den erst seit kurzem wieder genesenen Mittelfeldspieler Lukas Sander neben Millitürk in den Sturm. Das wäre fast ins Auge gegangen.

Zwar merkte man den Honnefern an, dass sie auf Sieg gepolt waren, freilich fehlte ihnen zunächst Fortune. Bereits in der 5. Minute nutzte der Oberpleiser Andre Klug eine Abwehrschwäche der Gäste eiskalt aus und schoss zum 1:0 ein.

Lukas Sander war es dann, der zwei Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Alleine vor dem Torwart, schoss er allerdings so ungenau, dass Sebastian Klein keine Probleme hatte, denn Ball abzuwehren.

Nach 30 Minuten erneut eine gute Möglichkeit für Sander, der nach einer Ecke von Iko Lasic wieder nicht entscheidend traf.

Keine Frage – in den ersten 45 Minuten kaufte Oberpleis den Honnefern den Schneid ab, war spritziger, wirkte entschlossener.

Als der umsichtige Schiedsrichter Thomas Scheffel zur zweiten Halbzeit anpfeifen wollte, fehlten die Honnefer Spieler auf dem Platz. Lothar Paulsen klärte auf: „Als ich aus der Kabine gegangen bin, hat sich die Mannschaft noch einmal alleine besprochen.“ Deshalb die Verzögerung.

Zuvor gab es von ihm eine gehörige Kopfwäsche. Vor allem mit den Leistungen von Dominick Müller in der ersten Hälfte war der Trainer nicht zufrieden. „Der wurde erst richtig gut nach der Einwechslung von Benny Krayer“, so Paulsen. Für Krayer räumte Fabian Wilhelmy seinen Platz. Müller zog sich in die Deffensive zurück und räumte auf. Auch Krayer machte eine gute Partie. Paulsen begeistert: „Auf den kann ich mich immer verlassen.“

Wie auf seinen Kapitän Tobit Hogrebe. Spielt der auf gewohnt hohem Niveau, scheint auch die Mannschaft berauscht. Jedenfalls sahen die Zuschauer in Halbzeit zwei einen ganz anderen HFV. Konsequentes Zweikampfverhalten, präzises Abspiel, Einsatzwillen und Glück beim Torschuss sorgten für den späteren Erfolg.

So konnte Lukas Sander den Ball in der 51. Minute über die Torlinie drücken, nachdem zuvor Deniz Millitürk im ersten Versuch versagte. Zwei Minuten nach dem Ausgleich hatte Millitürk erneut eine riesige Torchance – sein Schuss ging über das Tor. Drei Minuten später tauchte Eren Canatar vor Oberpleis‘ Torhüter Klein auf, stand allerdings im Abseits.

In der 72. Minute fiel dann doch der verdiente Honnefer Führungstreffer. Nach einer Ecke von Kevin Leisch versenkte Dominick Müller den Ball im gegnerischen Netz.

Nun spielte der HFV wie aufgedreht. Mit einem sensationellen Treffer ins lange Toreck baute Tobit Hogrebe in der 81. Minute den Vorsprung aus und Routinier Kevin Leisch stellte mit seinem Tor in der 84. Minute den überraschend hohen 4:1-Endstand her.

„Wir sind in der zweiten Halbzeit zurückgekommen“, freute sich ein sichtlich zufriedener Lothar Paulsen, „wir haben die Zweikämpfe angenommen und waren dabei erfolgreich“.

Durch den Sieg rutschte der HFV vorerst bis Sonntag auf Platz sieben, hat aus den letzten fünf Spielen zehn Punkte geholt.

Am übernächsten Sonntag, 19.4., findet das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn SG Worringen statt. Anpfiff ist um 15 Uhr im Menzenberger Stadion.

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