Bonn | Laut BKA wurde dieses Jahr jeden Tag ein Anschlag auf ein Flüchtlingsheim verübt, im Juli trafen sich 6.000 Faschisten zu einem Nazikonzert in Thüringen und zeigten massenhaft den Hitlergruß, die AfD ist im Bundestag. Am 18.11.2017 marschierten über 200 Neonazis in Remagen, am 13.12.2017 kommt ein bekannter Neonazi* nach Bonn, um über den Aufbau einer Jugendbewegung zu referieren. Doch in genau dieser Zeit verbietet der Asta Anti-Nazi-Flyer.
Die Ver.di Hochschulgruppe Bonn arbeitet gemeinsam mit der Bonner Jugendbewegung (BJB) gegen Rechts. Sie beteiligten sich z.B. an Protesten gegen die AfD und im November veröffentlichten sie einen gemeinsamen Flyer gegen den Naziaufmarsch in Remagen. Gemeinsam wollten sie möglichst viele Menschen, sowohl in Schulen als auch an der Uni, erreichen.
Doch der gemeinsame Flyer für die Proteste gegen den Naziaufmarsch in Remagen wurde in der Bonner Univerteilung nicht akzeptiert! Eine Woche vor dem Naziaufmarsch in Remagen wurde die Ver.di Hsg Bonn von der Uni informiert, dass der Asta die BJB* von der Univerteilung ausgeschlossen hat.
Die offizielle Begründung für das Verbot ist, dass die BJB angeblich vor 2 Jahren Plakate der LUST überklebt habe. Am 21.11.2017 gingen mehrere Aktivisten von der BJB und der Ver.di Hsg Bonn zur Asta Sitzung. Als die BJB auf die Vorwürfe einging, wurde das Verbot politisch begründet: Die BJB wurde für ihre Solidarität mit unterdrückten Palästinensern verurteilt. Einstimmig (!) wurde beschlossen, dass das Verbot gegen die BJB und alle Bündnisse mit der BJB bestehen bleibt. Die Asta Sitzung wirkte für die Ver.di Hsg Bonn und die BJB so als seien überklebte Plakate von vor 2 Jahren nur ein Vorwand und die Zensur an der Uni Bonn politisch motiviert!
Jegliche Bündnisflyer, die die Ver.di Hsg Bonn mit der BJB veröffentlicht, sind vom Flyerverbot betroffen! Beide Organisationen bezeichnen das Verbot als Sabotage gegen ihre Anti-Nazi-Aktionen in Remagen. Da der Asta langfristig am Verbot festhalten will, sieht die Ver.di Hsg Bonn dies als einen Versuch des Asta, die BJB sowie die Zusammenarbeit der Ver.di Hsg Bonn mit ihr an der Uni mundtot zu machen! Die Ver.di Hsg Bonn verurteilt diese Einschränkung ihrer politischen Bündnisarbeit aufs schärfte und fordert den Asta dazu auf, das Verbot gegen die BJB und Bündnisse mit der BJB aufzuheben!
Unter dem Titel ,,year of struggle“ veranstaltet die Ver.di Hsg Bonn eine Präsentation mit Impressionen von verschiedenen Protesten im Jahr 2017 und gibt anschließend eine Ausblick in das kommende Jahr. Die Veranstaltung findet am 20.12.2017 um 20:00 Uhr in Hörsaal 3 statt, Interesssenten sind herzlich eingeladen.
*Demoaufruf von Bonn stellt sich quer: https://www.facebook.com/events/163524847578618/
*Stellungnahme der BJB zur Zensur: http://bonner-jugendbewegung.org/zensur-an-bonner-uni-asta-der-uni-bonn-verbietet-anti-nazi-flyer/
Ver.di Hochschulgruppe Bonn
Etwas einseitige Berichterstattung – evtl sollte man darauf hinweisen, dass die BJB bereits häufiger durch ihr antisemitisches Auftreten negativ aufgefallen ist:
http://bonner-presseblog.de/vermischtes/gewalttatigen-antisemiten-in-bonn-am-01-12-2012
Man muss nicht jedem Extremistenhaufen eine Stimme geben …