Bad Honnef – Punkt 15.11 Uhr sollte der Siebengebebirgszug am Bad Honnefer Hit-Markt starten. Ein technischer Defekt einer Zugmaschine verhinderte das. Die Verspätung lohnte sich, denn so fand der jecke Umzug fast ohne Nieselregen statt. Wer wollte, erblickte sogar für kurze Momente die Sonne.

Was den Siebengebirgszug 2023 angeht, kann man trotz Dauerbewökung nur von viel Licht sprechen. 45 Gruppen hatten sich angemeldet, durch die Straßen zog ein bunter Jeckenwurm – tausende fröhliche Menschen in phantasiereichen Kostümen.
Die KGs und die verschiedenen Gruppen hatten richtig investiert. Sogar Mitglieder der Vereine, die aus Kostengründen in den letzten Jahren auf Wagen verzichteten, saßen diesmal hoch oben auf dem jecken Bock und schmissen Kamelle, dass die Tüten der Kids fast platzten.
Politische und gesellschaftskritische Motive wie in den Karnevalshochburgen waren nicht angesagt. Immerhin gab es im Einzelfall per Banner die Forderung nach Frieden und der Wagen des Halt Pol-Senats führte sichtbar am Ende eine große Ukraine-Flagge mit.
Den absoluten Höhepunkt ihrer Regentschaft erlebte das Siebengebirgsprinzenpaar Norbert I. und Karin I. Die beiden Bad Honnefer strahlten bis zum Zugende an der Kreissparkasse wie zu Beginn ihrer Wahl zum Prinzenpaar, schmissen Kamelle in rauhen Mengen und schickten Bützchen zum Volk. Von Erschöpfung keine Spur. Weit über 80 Auftritte hatten sie absolviert, bis Aschermittwoch werden noch weitere folgen.
Besondere Vorkommnisse konnte die Polizei bis zum Ende des Zuges nicht nennen. Alles sei ruhig und entspannt verlaufen. Lediglich ein kleines Mädchen war für kurze Zeit verschwunden. Aber auch in diesem Fall konnten die Ordnungshüter schnell Entwarnung geben: Kind gefunden. Alles wieder gut.
Full Power im Jeckenland. Glücklich ist der, des erlebt hat.
Weitere Fotos und Infos folgen.