Bad Honnef/Baunach | Der Trainerwechsel hat noch nichts bewirkt. Auch im ersten Spiel nach Boris Kaminski hatten die Drachen keine Chance. Die Baunach Young Pikes deklassierten die Rhöndorfer heute Abend in heimischer Halle mit 108:65.
Bester Werfer war Sterling Tennel Carter mit 21 Punkten, Tim Schönborn erzielte 11 Punkte, Justin Smith 10. Die Drachen mussten wegen einer Verletzung auf ihren Kapitän Viktor Frankl-Maus verzichten.
Das sprichwörtlich größte Problem für die Dragons an diesem Abend hatte einen Namen: Leon Kratzer.
Den 2,11 Meter langen Center der Franken bekam Rhöndorf zu keiner Zeit unter Kontrolle. Bereits zur Halbzeit hatte Leon Kratzer fast schon ein Double-Doubles aufgelegt (17 Pkt./9 Rebs.). Am Ende wies die Statistik 34 Punkte und 16 Rebounds für ihn aus, über den MVP der Partie gab es also keinen Zweifel.
Auch der zweite Big Man der Gastgeber, Johannes Thiemann, hielt die Dragons Defensive ordentlich auf Trab. Daraus ergab sich automatisch ein weiteres Problem. Rhöndorfs Verteidigung wurde tief in die eigene Zone gedrängt. Das Resultat waren eine Menge Freiräume für Baunachs Distanzschützen und die hatten an diesem Abend ebenfalls einen Sahnetag erwischt. Eine Quote von 43 Prozent (10/23) von der Dreierlinie ist schon ein Hauptwort. Erschwerend kam hinzu, dass die Young Pikes ein ums andere Mal mit Ablauf der Shot clock zuschlugen. Wie Daniel Schmidt Ende des ersten Viertels und Tibor Taras das zweite exemplarisch beendete.
Baunach spielte wie aus einem Guss, ließ den Ball sehr gut laufen und fand nahezu perfekt die Balance zwischen Innen- und Außenspiel. Rhöndorf agierte in der Defensive über weite Strecken eine Spur zu passiv, was die Hausherren gnadenlos ausnutzten. Hinzu kam, dass die Rheinländer im Abschluss ziemlich glücklos blieben. So konnten die Dragons bis zur Halbzeit keinen erfolgreichen Freiwurf verbuchen, insgesamt sieben Treffer bei 17 Versuchen sind in der Endabrechnung natürlich indiskutabel. Logische Konsequenz: Baunach zog bereits in der in der 28. Minute mit 79:41 uneinholbar davon. Als wiederrum Leon Kratzer die 100 vollmachte, war die nächste hohe Niederlage für Rhöndorf perfekt (108:65).
Fazit: Die Offensive der Dragons war agil, spielte reichlich freie Wurfchancen heraus, die jedoch größtenteils vergeben wurden. Sterling Carter verdient sich auf Rhöndorfer Seite heute jedoch ein Sonderlob. Mit 21 Punkten war er Topscorer auf Seiten der Dragons. In der Defensive muss Rhöndorf in Zukunft auf jeden Fall eine Schüppe drauf legen. Allerdings hat Christian Mehrens erst ein Woche das Amt des Headcoach inne. Es braucht halt noch ein, zwei Wochen mehr Zeit, bis die ersten Veränderungen greifen und sich zählbar auswirken.
Fabian Villmeter (Headcoach Baunach): 108 Punkte zählen für mich nichts, 65 zugelassene beim Gegner interessieren mich da schon deutlich mehr. Auf jeden Fall haben wir Rhöndorf heute sehr ernst genommen. Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft. Rhöndorf hat sich trotz der deutlichen Niederlage großen Respekt verdient, da sie bis zum Schluss hart gekämpft haben.
Christian Mehrens (Headcoach Rhöndorf): Meine Vorstellungen von dem heutigen Spiel waren andere, doch so ist die Realität. Ich habe einige Ideen gehabt, die nicht funktioniert haben. Viktor Frankl-Maus war für uns heute als Motor des Spiels nicht zu ersetzen. Trotzdem habe ich gute Ansätze gesehen. Wir haben freie Würfe heraus gespielt, leider jedoch nicht verwerten können. Daran werden wir nächste Woche hart arbeiten.
Rhöndorf: Carter (21 Pkt./2-3er), Hamilton (5/1), Smith (10), Schönborn (11/1), Winterhalter (5/1), Wendeler (4), Lodders (4), Milovic (3/1), Tratnjek, Michel
Baunach: Kratzer (34 Pkt./0-3er), Schmidt (12/3), Thiemann (22/1), Müller (2), Obst (2), Nikolic (5/1), Dizdarevic (8/2), Keppeler (3), Taras (12/2), Kulboka (5/1), Fichtner (2)
Rhöndorf/ Baunach: FG 43%/58%, 2er 48%(20/42)/65%(31/48), 3er 32%(6/19)43%(10/23), FT 41%(7/17)/57%(16/28), R 31/45, AS 13/21, ST 6/8, TO 17/10, BS 4/6, PF 23/20