Ausstellungseröffnung im Siegburger Kreishaus:

 

Rhein-Sieg-Kreis | Seit mehreren Monaten – genauer gesagt seit August 2012 – ist die Geschichte der Menschen aus der Region für 31 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hennef sehr lebendig: Die jungen Menschen erforschten gemeinsam mit dem Archiv des Rhein-Sieg-Kreises den Strukturwandel im rechts-rheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

Ergebnis ist eine Ausstellung mit dem Thema „Menschen kämpfen für ihre Lebensbedingungen – 140 Jahre Strukturwandel im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis“, die gestern (14.05.2013) von Landrat Frithjof Kühn eröffnet wurde: „Ein Archiv ist so viel mehr als eine ‚geordnete Sammlung von Schrift-, Bild- und Tongut einer Person oder Institution’, wie die offizielle Definition es beschreibt. Es ist eine Fundgrube für Vergangenes und eine Schatzkammer für die Zukunft. Daher begrüße ich es sehr, dass auch in den Schulen offenbar ein reges Interesse an Archivarbeit existiert und dass sich die Klasse so unermüdlich und zielgerichtet mit den historischen Themen befasst hat. Vor allem freue ich mich über das Interesse der Schülerinnen und Schüler an unserer schönen Heimat.“

Die Themen der Ausstellung sind weit gefasst: sie gehen von einer Rückschau auf die Kleinbahn Siegburg-Zündorf – die Straßenbahn war bei den Einheimischen unter dem Namen Rhabarberschlitten bekannt – und die Industriegeschichte Hennefs über die Winterscheider Schule und die Siegburger Schulen bis hin zur Agger, dem Fluss mit den zwei Gesichtern, Hochwasserproblemen und Badefreuden. Auf 35 Ausstellungstafeln – umgesetzt durch den Grafiker Gunnar Hoge – werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Exponate, wie z.B. eine Original-Schulbank, ein Rechenschieber und ein alter Schulranzen, wie es sich zur guten, alten Zeit tatsächlich zugetragen hat. Außerdem lockt die Ausstellung mit Zeitzeugeninterviews zu den Themen Schulspeisung oder Rhabarberschlitten, die von den Schülerinnen und Schülern in kurzen, selbst angefertigten Filmen gezeigt werden.

Mit viel Engagement und zeitlichem Einsatz haben die Schülerinnen und Schüler die Geschichte ihrer Vorfahren recherchiert. Die Motivation hierfür war schnell gefunden, da alle Beteiligten bereits seit mehreren Generationen in Siegburg, Hennef und den umliegenden Dörfern wohnen. Als eine größere Herausforderung gestaltete sich da schon, sich in die Arbeitsweise eines Archivs einzuarbeiten und die wirklichen Abläufe vergangener Zeiten aus alten Akten zu rekonstruieren; auch die Sütterlinschrift machte die Recherchen nicht einfacher. Mit unermüdlicher Hilfe des Archivs des Rhein-Sieg-Kreises gelang es dann, das Projekt fertig zu stellen.

Die Ausstellung ist vom 14. Mai bis 7. Juni im Foyer des Siegburger Kreishauses zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. (rl)

 

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