malu dreyer
Die Landesregierung könnte helfen

„Lassen Sie uns unsere Schule!!!“

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Nonnenwerth – Mit einer eindrucksvollen Demo machten am Montag über 600 Schülerinnen, Schüler, Eltern und Unterstützerinnen des Franziskus Gymnasiums auf die drohende Schließung der Schule aufmerksam. Aus Angst vor Abmahnungen nahmen Lehrerinnen und Lehrer nicht teil. Dafür wurde der Brief einer anonymen Verfasserin oder eines Verfassers vorgelesen.

Mit der Kunstaktion „Das rausfliegende Klassenzimmer“ auf dem Remagener Marktplatz lenkten SchülerInnen und LehrerInnen in dieser Woche erneut die Blicke der Öffentlichkeit auf ihre schwierige Lage. Die Aktion, die auf andere Städte ausgeweitet wird (unter anderem Bad Honnef), soll zeigen, wie die schulische Zukunft der NonnenwertherInnen aussehn kann: ohne Dach über dem Kopf, ohne Strom, ohne Stühle und Bänke … „Die Schule muss uns erhalten bleiben dürfen!“, so die InitiatorInnen.

Nun drückte ein Franziskus-Schüler seine Betroffenheit schriftlich aus. Er schrieb einen Brief an den Betreiber, Peter Soliman:

„Lieber Herr Soliman,

vorhin in der Schule habe ich erfahren, dass ein guter Freund von mir zum Halbjahr die Schule wechselt. Das ist Ihre Schuld! Sie haben anscheinend keine Ahnung, wie es uns Kindern geht. Darum will ich Ihnen das mal sagen.

Ich schlafe seit Wochen sehr unruhig. Ich habe Angst und mache mir Sorgen um Nonnenwerth. Warum sind wir Ihnen so egal? Warum können Sie nicht einfach die Schule abgeben? Die Gemeinschaft der ganzen Schule ist so schön und einmalig. Ich fühle mich dort sehr wohl. Aber jetzt hat jeder Angst und weiß nicht, wie es weiter geht.

Waren Sie nie auf einer so tollen Schule? Es ist so gemein, uns kaputt zu machen.

Meine Freunde sind mir wichtig, die möchte ich nicht verlieren. Wenn Sie die Schule nicht schließen würden, dann wäre alles gut. Niemand würde aus Trauer über den Verlust weinen. Hören Sie doch bitte endlich auf, uns unsere Schule wegzunehmen.

Als mich meine Mutter von der Schule abgeholt hat, bin ich in Tränen ausgebrochen, weil es mir so schwerfällt, mich von einem guten Freund zu verabschieden. Den ganzen Nachmittag habe ich geweint und bin immer noch hilflos. Ist Ihnen Geld so viel wichtiger als wir?

Wenn Sie doch Ihre Meinung endlich ändern würden! Dann wäre es für alle leichter und es würden keine Tränen vergossen. Ich bin echt verzweifelt, weil ich nicht noch mehr Freunde verlieren möchte. Aber wenn Sie Nonnenwerth kaputt machen, verlieren Kinder ihre Freunde.

Es war schon immer mein Traum, auf diese Schule zu gehen. Machen Sie ihn nicht kaputt. Mein Bruder möchte ab dem Sommer auch auf die Insel. Nonnenwerth ist einfach wichtig für uns.

Lassen Sie uns unsere Schule!!!

Bitte denken Sie nochmal nach, was Sie da anrichten!“

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