Bad Honnef/Kreis (db) – Der gesamte Rhein-Sieg-Kreis ist ab morgen (18. Januar 2019) offiziell Sperrgebiet. Der Kreis wurde vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen am 14. Januar 2019 angewiesen, dieses Sperrgebiet festzulegen. Hintergrund ist der Ausbruch der Blauzungenkrankheit in einem Betrieb im Landkreis Trier-Saarburg. Das Gebiet im Umkreis von 150 Kilometern um den betroffenen Betrieb gehört zur sogenannten Restriktionszone.
Das bedeutet für Halter von Rindern, Schafen und Ziegen, dass sie ihren Tierbestand, falls noch nicht geschehen, beim Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises melden müssen. Anzeichen einer Infektion bei einem oder mehreren Tieren müssen sie zudem unverzüglich bei der Veterinärbehörde anzeigen. Im Sperrgebiet sind Transporte von Rindern, Schafen oder Ziegen in restriktionsfreie Gebiete außerdem verboten. Nur in Ausnahmefällen und unter Beachtung veterinärbehördlicher Auflagen dürfen Tiere das Sperrgebiet verlassen. Diese Regelung gilt für eine Dauer von mindestens 2 Jahren.
Die Blauzungenkrankheit wird durch Viren ausgelöst, die durch kleine Mücken übertragen werden. Empfänglich sind Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen.
Schafe zeigen etwa sieben bis acht Tage nach der Infektion die ersten Anzeichen einer akuten Erkrankung: erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde. Bald nach dem Anstieg der Körpertemperatur schwellen die geröteten Maulschleimhäute an. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge schwillt an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Die klinischen Symptome bei Rindern sind von der Art her ähnlich, aber in der Regel weit weniger ausgeprägt. Wirtschaftliche Verluste in den betroffenen Betrieben können dennoch beträchtlich sein.
Es besteht die Möglichkeit, die Symptome durch medikamentöse Behandlung zu lindern. Bei Schafen sterben bis zu 30% der erkrankten Tiere.
Rinder erholen sich nach dem meist milden Verlauf. „Eine Impfung ist möglich und ratsam, um die Tiere vor Infektionen zu schützen und eine Ausbreitung zu verhindern“, empfiehlt Dr. Johannes Westarp, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Rhein-Sieg-Kreises.
Für Menschen ist die Blauzungenkrankheit absolut ungefährlich.