Rheinbreitbach – Die Ortsgemeinde Rheinbreitbach will in der Josefstraße einen Bürgersteig bauen. Kosten: rund 350.000 EUR. Anlieger sind mit der Straßenseite, auf der der Gehweg errichtet werden soll, nicht einverstanden und gründeten eine Bürgerinitiative. Die stellte eine Petition online. Eventuell mit einem guten Ende.
Anlieger, Ratsmitglieder, Beamten und Planer trafen sich mittlerweile auf Einladung des Bürgermeisters erneut zu einer Besprechung des Ausbaus der Josefstraße. Zwischen 20 und 30 Personen wurde erneut der erste Entwurf für den Ausbau erläutert. Dieser sieht mindestens zwei Querungen für Fußgänger vor, bietet aber dazwischen dann eine Hochbordanlage. Dann wurde der Gegenentwurf der Bürgerinitiative besprochen. Dieses Konzept schlägt einen durchgängigen Fußweg mit Schrambord vor, ähnlich dem Fußweg an der Bürresheimer Straße. Interessant war, dass dieser laut Ordnungsamt und Polizei nicht umgesetzt werden kann, da die abgesenkten Schrammborde ein falsches Gefühl der Sicherheit suggerieren.
Die meisten Anwesenden waren da verblüfft, als die Verbandsgemeinde dann ein drittes Konzept vortrug, auf dem der Gehweg lediglich optisch hervorgehoben, und die Straße „niveaugleich“ ausgebaut wird. Die Diskussionen zogen sich im Anschluss fast zwei Stunden lang. Jeder bekam aber Gehör, konnte seine Fragen stellen und bekam auch Antworten.
Insgesamt also ein guter Termin? Nicht ganz, denn der neue Plan wurde vorerst nur gezeigt. Einbringen muss ihn jetzt jemand in den Rat. Und dann muss er auch noch beschlossen werden.
Ortstermin und Demo gegen die Pläne des Rates im August
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Solange dies nicht geschieht, ist der erste Plan der bestehende rechtskräftige Ratsbeschluss. Gegen dessen Gehwegkonzept hat die Petition change.org/josefstraße nun 282 Unterstützer gefunden. Die Bürgerinitiative „Für sicheren Fußverkehr in der Josefstraße“ wollte sich am Montagabend noch nicht festlegen, was sie nun vom erneuten Gegenentwurf ihres Gegenentwurfs hielte. Am Dienstagabend postete aber der Sprecher der Initiative, Philip Blinde, auf den sozialen Netzwerken, dass die Gruppe den dritten Plan unterstütze. „Wir haben seit über 30 Jahren keinen Gehweg in der Josefstraße. Und seit über 30 Jahren haben wir keine Unfälle dort. Das liegt daran, dass wir dort Sicherheit durch Aufmerksamkeit täglich leben. Autofahrer und Fußgänger geben auf einander acht und der neue Plan der Verbandsgemeinde wird uns dabei helfen. Das begrüßen und unterstützen wir.“ Die Bürgerinitiative hat sich also bereits festgelegt. Nun ist die Frage, ob der Rat mitzieht oder nicht. Es bleibt also spannend in der Gehwegfrage in Rheinbreitbach.
Philip Blinde
Bürgerinitiative „Für sicheren Fußverkehr in der Josefstraße“