Bad Honnef | Vollbesetzt, tolle Stimmung und mit Rainer Moll und Albert Klein zwei „Vorleser“, die die Besucher des Gewölbekellers der Löstige Geselle am Samstag an ihre Lach- und teilweise Schmerzgrenzen brachten. Mit ihrem Programm „Ich… Comedy… gucken“ starteten sie das Kleinkunstprojekt „hautnah“ – Große Kunst im Kleinkunstkeller bei den Löstigen von Marion Soest, Florette Hill und Rainer Hombücher.
Mit ziemlich spitzer Zunge, auf alle Fälle politisch unkorrekt, nachdenklich, tiefsinnig, kritisch, ziemlich witzig und 99 Prozent Kölsch erlebte das Publikum im auserkauften Gewölbekeller der KG mit Moll und Klein eine Achterbahnfahrt durch die Höhen und Niederungen, der Eindeutig- und Zweideutigkeiten des rheinländischen Alltags.
Rainer Moll ( “Ich sitze hier am Mittelmeer und habe keine Mittel mehr”) und Albert Klein („Ich habe jahrelang in LA gelebt – im Landkreis Alfter“) pflanzten mit ihrem Programm gewiss keine Krokusse in Bad Honnef, verzauberten auch nicht ihr Publikum mit nizzerianischen Schwärmereien sondern hauten gekonnt auf die „Kacke“, die die einen unachtsam in den Kanal runterspülen, die anderen auch schon mal am Leben verzweifeln lässt.
Am 29.5. wirds noch heftig-deftiger. Leben und Sterben im Hotel Rheinland bringt uns Bukowski zurück. Charles Bukowski. Die Älteren: „Eijeijei“, die Jüngeren: „Supergeil“. Und das alles auch noch mit E-Gitarren. Nur die Zarten kommen nicht.
Regelmäßig findet nun ein- bis zweimal im Monat immer freitags oder samstags im Gewölbekeller der KG Löstige Geselle in der Bergstraße 21 Kleinkunst vom Feinsten und der besonderen Art statt. Wer will schon „Normal“?
Nach den Sommerferien gibt es zusätzlich einmal im Monat eine „Offene Szene“ (OSz) mit Kneipe. Ohne Anmeldung können dann Musiker, Schauspieler oder Literaten ihre Kunst vor Publikum präsentieren: Kommen. Gucken. Action.
Lück un Minsche
Nä wat jitt et doch hück, op dä Welt su vill Lück,
doch et will nit jelinge, och ens ne Minsch zo finge.
Un su verjeit vill Zick, bes zweschen all der Lück,
un zweschen Jeff un Neid, su dat mer sich rääch freut,
ne Minsch op einmol steit, dä nix verlange deit,
hält nur de Hand dir hin, öm dinge Fründ zo sin.Albert Klein