Bad Honnef – Bildungseinrichtungen betreiben derzeit einen großen Aufwand, um Lüftungskonzepte umzusetzen. Ein handhabbarer Vorschlag kommt jetzt von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG.
Die Fachgesellschaft geht dabei davon aus, dass der Einsatz technischer Geräte zur Belüftung jeder Art passiver Lüftung durch bloßes Öffnen von Fenster und Türen weit überlegen ist, da bei der technischen Belüftung der Luftaustausch bzw. die Luftreinigung in kontrollierter Art und Weise geschieht. Dies sei bei der momentan empfohlenen passiven Lüftung von Klassenräumen mit Außenluft über die Fenster in einem typischen Klassenzimmer nicht zu erreichen, da diese stark von Wind, Temperatur, Fensteröffnungen, Lage der Heizkörper etc. abhängt.
Unter der Annahme, dass alle zwanzig Minuten eine fünfminütige Lüftung mit einem idealisierten zehnfachen Luftaustausch mit Frischluft pro Stunde durchgeführt wird, ergibt sich nach Berechnungen der DPG nach einem Schultag mit sechs Unterrichtsstunden in einer Klasse mit 30 Schülerinnen und Schülern bei Erkrankung der Lehrkraft ein Tagesrisiko von ca. vier Prozent. Nach drei Tagen unerkannter Krankheit beträgt das Risiko der Erkrankung eines Schülers oder einer Schülerin bereits zwölf Prozent. Das heißt, dass sich insgesamt etwa drei Schülerinnen oder Schüler angesteckt haben und ihrerseits die Personen in ihrer nächsten Umgebung unerkannt gefährden.
Nach Ansicht der DPG gibt es ausreichend technische Lösungen, die mit überschaubarem Kosten-, Installations- und Betriebsaufwand sowie mit ausreichender Wartung in Schulen und öffentlichen Gebäuden realisierbar sind.
Am vergangenen Freitag übergab Unternehmer und Vater von Sibi-Schülerin Sophie, Jochen Quick, offiziell 25 CO2-Ampeln an das Gymnasium. Die digitalen Messgeräte zeigen an, wann ein Klassenraum gelüftet werden sollte.