Bad Honnef – Es war wieder so ein erstes Viertel zum Weggucken. Unnötige Ballverluste, schwache Treffsicherheit. Selbst der neue Trainer Marko Zarkovic zuckte manchmal ratlos mit den Achseln. Mit 15:36. Gaben die Hausherren den ersten Spielabschnitt an die Gäste ab. Dann wurden die Dragons stärker, holten das zweite Viertel mit 19:15. Auch nach der Pause konnten sich die Rhöndorfer mit 32:25 durchsetzen. Im letzten Viertel strapazierte der amtierende ProB-Meister die Nerven der Zuschauer – zunächst im positiven Sinne. Denn bis sieben Minuten vor Schluss hatte er den Vorsprung der Fellbacher auf 6 Punkte verringert. Zweieinhalb Minuten vor Schluss stand es nur noch 77:82. Am Ende führte die Aufholjagd doch nicht mehr zum Erfolg. Die Gäste gewannen 87:82. Mit dem schwachen Start in die Partie hatten sich die Dragons letztlich frühzeitig selbst besiegt. (Hh)
Fehlstart besiegelte Niederlage der Dragons! | Von Klaus Beydemüller
Das Debüt von Marko Zarkovic als Rhöndorfs Headcoach verlief suboptimal. Gegen die Fellbach Flashers unterlagen die Dragons mit 82:87 (34:51). Nach einem völlig verpatzten ersten Viertel starteten die Rheinländer zwar eine bemerkenswerte Aufholjagd, belohnten sich in einem spannenden Finish jedoch nicht. Damit rutschen die Drachen auf den zehnten Tabellenplatz ab.
Was bei den Dragons nach drei Minuten passierte, sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei den rund 700 Fans. Okay, die Gäste arbeiteten hart in der Defensive und Daniel Mayr dominierte die Bretter an beiden Enden des Spielfeldes. Trotzdem entwickelte Rhöndorf erstaunlich wenig Gegenwehr, kassierte erst einen 12:0-Lauf. Dem ließ dann Fellbach noch eine Dreier-Serie zur komfortablen 21 Punkte-Führung (15:36) nach dem ersten Viertel folgen.
Einmal mehr eine echte Hypothek zu einem frühen Zeitpunkt. Im zweiten Viertel fingen sich Hausherren dann, konnten die Begegnung in der Folge offen gestalten und das zweite Viertel für sich entscheiden (19:15). Richtig in Fahrt kamen die Dragons aber erst im dritten Spielabschnitt. Nach einem Steal von Janne Müller sowie einem Layer, plus verwandeltem Bonuswurf von Alex Lagerman, waren die Dragons wieder bis auf zehn Punkte dran (30“).
Knapp sechs Minuten vor Schluss gerieten die Flashers dann richtig ins Wackeln. Die Führung war auf sechs Punkte geschrumpft (70:76). Doch die Dragons konnten zahlreiche Möglichkeiten die Partie zu kippen nicht nutzen. Mehrfach tanzte der Ball auf dem Ring der Gäste, nur reinfallen wollte er nicht. Für Marko Zarkovic indes nicht nur eine Frage von Glück oder Pech. Er monierte hinterher eine latente „Hero-Ball-Mentalität“ bei einigen Spielern. Es würde zu wenig gepasst, ergo der freie Nebenmann nicht konsequent gesucht.
Als noch 17 Sekunden auf der Spieluhr waren, sorgte Tim Smith Jr. mit einem Korbleger noch einmal für ein funken Hoffnung (81:84), da Jeremy Kolev in der Folge prompt einen Ballverlust produzierte. Allerdings landete der Rhöndorfs Einwurf im Gegenzug wieder bei den Gästen, die durch Malik Whitaker, Topscorer der Begegnung (27 Pkt.), an der Freiwurflinie den Deckel zum 82:87 drauf machten.
Trotz des 2,18 Meter-Center Daniel Mayr konnten die Dragons das Rebound-Duell für sich entscheiden (47:42). Mit Kelvin Omojola (11 Pkt.), Tim Smith Jr. (17), Danas Kazakevicius (10), Marco Rahn (12) und Janne Müller (11) scorten zudem gleich fünf Drachen zweistellig. Wenn die Dragons bei der nächsten Begegnung, dann gastiert Bayern Basketball am Menzenberg, den fast schon obligatorischen „Fehlstart“ vermeiden und in der Defensive einen Zahn drauflegen, könnten sie den Playoffs wieder ein Stückchen näherkommen.
Marko Zarkovic (Headcoach Dragons Rhöndorf): „In den ersten zehn Minuten waren wir einfach nur schlecht. Uns fehlte komplett der Fokus. Danach sind wir defensiv wie offensiv immer besser geworden, mit der zweiten Halbzeit bin ich generell zufrieden. Am Ende hatten wir noch eine reelle Siegchance. Allerdings haben wir einige Spieler im Team, die den Ball nicht teilen wollen. Das wird nächste Woche im Training ein Thema sein. An meiner Meinung hat sich aber nichts geändert: Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Potenzial, die Playoffs zu erreichen.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (11 Pkt./2-3er), Smith (17), Bucur, Rosic (3/1), Pilipovic (6/2), Reinhart (7/1), Lagerman (5), Kazakevicius (10/15 Reb.), Diallo, Rahn (12/1/9 Reb.), Müller (11/1), Behrendt
SV Fellbach Flashers: Golder (1 Pkt.), Whitaker (27/4-3er, 8 Reb.), Ulevicius (7/2), Berger (11/2), Schlipf (3/1), Butler (12), Jekov (2), Mayr (12/7 Reb.), Kolev (12)
Dragons Rhöndorf / SV Fellbach Flashers: 2er 18/40 (45%) / 23/42 (55%), 3er 8/35 (23%) / 9/27 (33%), FG 26/75 (35%) / 32/69 (46%), FT 22/26 (81%) / 14/25 (56%), ASS 16 / 9, REB 47 / 42, ST 7 / 9, TO 16 / 18, BS 1 / 4, PF 22 / 27